Reingeschnuppert: Seminarbericht Body & Mind Practitioner

Es war Juni, aber ich war froh über die lange Hose und die Jacke, die ich am Morgen angezogen hatte. So hatte ich es nicht eilig, in das baubiologisch anmutende Hotel zu gehen, als ich in Oberursel ankam. Ich ließ mir Zeit und bewunderte die prächtige Weide, die mich im Herzen des grünen Vorgartens begrüßte, die faszinierende Architektur des Gebäudes und den kleinen Wasserlauf, die Schwelle zur Akademie.

Inhalte im Überblick

  1. Warum Body & Mind Practitioner?
  2. Der Meister des Zen
  3. Meine drei persönlichen Highlights
  4. Meine drei Themen-Highlights
  5. Warum ein Kurs an der Akademie?

Wer hier eintritt, lässt die Hektik und Sorgen der Welt hinter sich. So fühlte es sich zumindest an. Schon als ich mich an der lichtdurchfluteten Rezeption bei Frau Grommer anmeldete, war der Alltag, die stressige Bahnfahrt und die Gedanken an den alten und neuen Job in den Hintergrund gerückt.

Der neue Job. Ab Juli würde ich die Akademie Gesundes Leben im Marketing unterstützen dürfen. Und damit ich auch wusste, wovon ich auf der Webseite, in Broschüren oder Flyern erzähle, bekam ich die großartige Möglichkeit, vorab Seminarluft zu schnuppern.

Warum Body & Mind Practitioner?

Da ich viel vor dem Bildschirm sitze, ob am Laptop oder am Handy, in der Arbeit oder in der Freizeit, kommen mein Körper und die tiefer gelegenen Gedanken, Wünsche und Emotionen oft ziemlich kurz. Das macht sich dann hinterher bemerkbar und zum Ausgleich geht’s zum Aerobic Kurs oder ich mache mal eine Stretching Einheit am Abend. Der Zugang zur Meditation fällt mir schwer.

Der Kurs zum Body & Mind Practitioner versprach, wissenschaftlich fundierte Übungen für den Alltag, mit denen ich lernen könnte, wieder besser auf meinen Körper zu hören, mit den tieferen Schichten meines Seins in Kontakt zu kommen und das nicht erst, wenn das Stimmungstief da ist oder der Rücken zwickt.

Körper und Emotionen sind stark miteinander verbunden. Lass mal Deine Schultern nach vorne fallen, krümm Dich etwas zusammen. Wie fühlt sich das an? Nicht so gut, oder? Jetzt öffne Deine Schultern, gerader Rücken und bleib ein paar Sekunden in der Haltung. Fühlt sich viel besser an, richtig?

Unser Körper hat gelernt, wenn wir die Schultern hängen lassen, geht’s uns nicht so gut. Selbst wenn wir nicht traurig sind, aber gekrümmt am Bildschirm sitzen, sagt unser Körper: Hey, Du bist bedrückt. Das merke ich an Deinen Schultern. Und unsere Emotionen antworten: Naja, jetzt, wo Du’s sagst…

Wie wir uns fühlen, verändert unseren Körper und wie wir unseren Körper halten, hat Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Das ist spannend oder? Dazu wollte ich unbedingt mehr lernen!

Der Meister des Zen

Wer Dieter Bund sieht, merkt sofort, dieser Mann lebt, was er lehrt. Er hat keine sehr massive Körperstatur, aber trotzdem strahlt er Stärke aus. Er wirkt fest verwurzelt und gleichzeitig frei und offen, mit einem wachen Blick.

Dieter Bund ist zertifizierter Stressmanagement-Trainer und Qigong-Lehrer. Seine über 25 Jahre Erfahrung in verschiedenen Bereichen das Tao-Yoga und der Meditation fließen in viele seiner Übungen ein. In den Theorieteilen verbindet er das Wissen der traditionellen Lehren mit den modernen, wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Hirnforschung, Neuropsychologie, Stress- und Resilienzforschung. Die Mischung aus Theorie und Praxis hat mir besonders gefallen. Ich bin einfach ein Kopfmensch. Zu wissen, warum die Übung guttut, ist für mich die halbe Miete.

Meine drei persönlichen Highlights

Respekt & Freundlichkeit

Wir waren elf Teilnehmer/innen und Dieter Bund schaffte es schnell, eine vertrauensvolle Atmosphäre aufzubauen, in der wir uns kennen lernen konnten. Ich denke, wir haben uns als Gruppe ziemlich schnell zusammengefunden. Nicht nur im Seminar, auch beim Essen und Auspannen im Garten.

Rundumblick

Man hört hier und da mal einen Trick oder probiert eine Übung aus. Das Schöne am Seminar war, dass wir das Thema „körperliche und mentale Stärke“ aus allen Blickwinkeln betrachtet haben und sehr viele Übungen an die Hand bekamen. Wenn einem die eine Übung oder Herangehensweise nicht lag, lag einem vielleicht die nächste. Die Auswahl war riesig genauso wie der Wissensschatz. Wir Menschen sind komplex und es macht Sinn, uns holistisch zu betrachten.

Sonnen-Qigong im Garten

Ein weiteres Highlight war auf jeden Fall die Übungsreihe „Sonnen-Qigong“, die wir in der Gartenanlage der Akademie durchgeführt haben. Nach dem Sonnengruß kam tatsächlich die Sonne hinter den Wolken hervor und wir konnten bei der Übung „Im Sonnenlicht baden“ tatsächlich im Sonnenlicht baden. Wenn das kein Zeichen war.

Warum ein Kurs an der Akademie?

Heutzutage gibt es fast alles online. Theorie und Praxisbeispiele. Als Text, Bild, Audio oder Video. Und das auch noch oft umsonst.

Das stimmt. Aber:

  • Raus aus dem Alltag: Präsenztraining an der Akademie Gesundes Leben heißt, die eigene Komfort-Zone zu verlassen. Nur wer Neues wagt, kann Neues erleben und das Unbekannte ist der Ort, an dem Magie möglich ist. Wer ein Seminar bei der Akademie Gesundes Leben bucht, kommt raus aus dem Alltag, von zu Hause, von allem, was ablenkt und einschränkt. Hier unter Gleichgesinnten, im einzigartigen Seminarkomplex, dicht an der Natur, ist es viel einfacher, bei sich anzukommen, zu lernen und zu wachsen, als wenn man zu Hause mal schnell ein Video anschaut.
  • Ganzheitlich: In unseren Seminaren werden Themen aus vielen Blickwinkeln heraus beleuchtet und eine Vielzahl an Anwendungsbeispielen angeboten. Meinungen werden diskutiert, ausgetauscht und besprochen. Vielleicht ist die eine Übung nichts für Dich? Die nächste passt aber genau zu Dir. Hättest Du zu Hause alleine ein Video geschaut, hättest Du bei der ersten Übung vielleicht aufgegeben. In der Akademie Gesundes Leben kannst Du Erfahrungen austauschen und herausfinden, was genau das Richtige für Dich ist.
  • Garantiert zertifiziert: Unsere Seminarleiter/innen sind Profis. Sie sind als Trainer/innen oder Lehrer/innen ausgebildet und wissen, wovon sie sprechen. Sie können auf jede Person, jede Frage, jede Haltung, jede individuelle Situation eingehen. Wer eine Übung online falsch nachmacht, wird sie weiter falsch nachmachen. Im Präsenzunterricht ist jemand da, der aufpasst. Das gibt Sicherheit.

Übrigens: In Hessen ist das Seminar „Body & Mind Practitioner“ als Bildungsurlaub anerkannt.

Meine drei Themen-Highlights

Glückliche Faszien für mehr Wohlgefühl

Das Erste, was wir im Seminar lernten, war die Rolle der Faszien in unserem Körper. Wenn es unseren Faszien gut geht, fühlen wir uns wohl in unserer Haut. Denn Faszien sind das umhüllende Gewebe, dass all unsere Organe, Muskeln und Gelenke in unserem Körper verbindet. Sie sind notwendig für den Stoffwechsel, den Austausch von Nähr- und Abfallstoffen, für die innere Bewegung und Teil des Immunsystems.

Was tut den Faszien gut?

  • Schwingende Bewegung
  • Sanfte Dehnung
  • Regelmäßige Zugbelastung
  • Trinken
  • Basische Ernährung
  • Schlaf
  • Sonne

Was mögen die Faszien nicht?

  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Übersäuerung
  • Kälte
  • Überlastung

Die Innenwahrnehmung nicht vergessen

Je besser wir uns selbst wahrnehmen können, desto besser merken wir, wenn wir mental oder körperlich aus dem Gleichgewicht geraten. Prävention ist besser als Heilung. Darum ist es wichtig, trotz der Informationsflut der Außenwelt, unsere Innenwelt nicht zu vergessen.

Unser Nervensystem, insbesondere der Vagusnerv, informiert das Gehirn darüber, was in unserem Körper vor sich geht. Nur wenn das Gehirn eindeutig wahrnehmen kann, was los ist, kann es angemessen reagieren und uns schützen oder voranbringen. Das gilt auf Ebene unserer Organe genauso wie auf Ebene unserer Emotionen.

Durch gezielte Übungen lässt sich die innere Wahrnehmung verbessern und damit Resilienz, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden steigern. Zu den Übungen zählen beispielsweise Übungen für das Gleichgewicht, die Atmung oder die Augen.

Durch Neuroplastizität zu einer positiven Lebenseinstellung

Früher dachte man, dass sich das Gehirn eines Erwachsenen nicht mehr verändern kann. Heute weiß man, dass man, solange man lebt, die Architektur des Gehirns formen kann. Und unser Gehirn nimmt die Form an, auf die wir seine Aufmerksamkeit lenken. Das nennt man Neuroplastizität.

Und worauf lenken wir die Aufmerksamkeit? Aus evolutionärer Sicht will uns unser Gehirn vor gefährlichen Situationen schützen. Grundsätzlich fokussiert es sich darum stärker auf negative Erfahrungen. Damit will es das Risiko minimieren, dass uns so etwas nochmal passiert. Das ist gut gemeint, darf aber nicht unser einziger Fokus sein.

Für Selbstbewusstsein und Zufriedenheit ist es darum wichtig, dass wir uns täglich auch die positiven Momente bewusstmachen. Das geht durch bewusstes Wahrnehmen, Erinnern oder Vorstellen.

Meditation oder Dankbarkeitstagebücher sind gute Hilfsmittel.

Ich hoffe, Du hast einen kleinen Einblick in die Theorie und Praxis des Seminars „Body & Mind Practitioner“ gewonnen. Vielleicht sehen wir uns ja bald mal in der Akademie Gesundes Leben.

Bis dann.

Deine Antonia Tiedt

Dich könnte auch interessieren
Vagusnerv: Entspannungs-Netzwerker im Körper
Der Vagusnerv ist die Schaltzentrale der Entspannung. Klingt wichtig, das ist er auch. Als Teil des Stressmanagement-Systems im Körper sorgt er für Erholung, Regeneration und Entspannung. Wird er allerdings "überreizt", können Unruhe, Reizdarm oder Schlafstörungen die Folge sein.
Zum Artikel
Wie verklebte Faszien unser Wohlbefinden beeinflussen
Der Zustand unserer Faszien bestimmt mit darüber, wie wir uns mental und körperlich fühlen. Wenn sie verkleben, können sie eine unangenehme Abwärtsspirale in Gang setzen.
Zum Artikel
Jetzt rede ich! Einstieg in den Positiven Self-Talk
Kennst Du das auch? Manchmal ertappen wir uns, wie wir mit uns selbst reden... Schade nur, dass so viele Selbstgespräche eine negative Tendenz zu haben scheinen. Hast Du mal Lust auszuprobieren, wie „positive Self-Talk“ zu mehr Wohlbefinden und Selbstakzeptanz führt?
Zum Artikel
Kalender