Wirbelsäulen schlafen nicht
Unsere Wirbelsäule – diese bemerkenswerte Säule aus Knochen, Knorpeln und Bändern – spielt eine entscheidende Rolle für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden. Besonders während des Schlafs übernimmt sie eine wichtige Funktion, die oft übersehen wird. Aber was genau tut die Wirbelsäule, wenn wir schlafen, und wie kannst Du sie bestmöglich unterstützen?
Während wir schlafen, hat die Wirbelsäule mehrere wichtige Aufgaben zu erfüllen. Eine davon ist die Unterstützung des gesamten Körpergewichts und die Aufrechterhaltung einer gesunden Ausrichtung der Wirbel. Wenn wir uns hinlegen, muss die Wirbelsäule in der Lage sein, ihre natürliche Krümmung beizubehalten, um Druck und Belastung auf die Bandscheiben zu minimieren.
Die Bandscheiben spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, indem sie als Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln dienen und helfen, Bewegungen zu erleichtern. Während des Schlafs haben sie die Gelegenheit, sich zu regenerieren, Flüssigkeit aufzunehmen und sich von den Belastungen des Tages zu erholen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entlastung der Muskeln. Wenn die Wirbelsäule in einer ergonomischen Position ruht, können die Muskeln entspannen und sich erholen. Eine falsche Schlafhaltung kann zu Muskelverspannungen und Schmerzen führen. Während des Schlafs bewegt sich die Wirbelsäule – allerdings geschieht dies eher subtil durch die natürlichen Bewegungen und Anpassungen des Körpers während verschiedener Schlafphasen und Positionen. … und dabei kannst DU sie unterstützen und Deinem Rücken und dadurch Deinem Schlaf viel Gutes tun.
Wie kannst Du jetzt Deiner Wirbelsäule (und Deinem Schlaf) etwas Gutes tun?
Es gibt einige praktische Maßnahmen, die dabei helfen können, die Wirbelsäule während des Schlafs zu unterstützen und zu pflegen:
1. Die richtige Matratze und ein passendes Kissen wählen
Eine Matratze, die die natürlichen Krümmungen der Wirbelsäule unterstützt, ist entscheidend. Eine zu harte Matratze kann Druckpunkte erzeugen, während eine zu weiche Matratze nicht genügend Unterstützung bietet. Es ist ratsam, eine Matratze zu wählen, die mittelfest ist und sich an die Körperform anpasst.
Auch ein geeignetes Kissen spielt eine wichtige Rolle, um den Nacken und die Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten. Die Wahl des Kissens sollte abhängig von der bevorzugten Schlafposition getroffen werden, um den Nacken richtig zu stützen. Auch wenn Du meinst, bereits Dein optimales Kissen gefunden zu haben. Probier ab und zu mal etwas Neues aus – ein gutes Kissen kann ein Game-Changer für Deine Schlafqualität sein und deutlich zur Reduktion von Rücken und (Spannungs-)Kopfschmerzen beitragen.
2. Schlafposition berücksichtigen
Die Schlafposition kann großen Einfluss auf die Ausrichtung der Wirbelsäule haben.
Die Seitenlage mit leicht angewinkelten Beinen und einem Kissen zwischen den Knien kann helfen, die Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten. Wenn Du das Gefühl hast, das geht in die richtige Richtung, kannst Du es auch mal mit einem „Seitenschläfer-Kissen“ versuchen. Ein Stillkissen erfüllt denselben Zweck.
Wenn Du auf dem Rücken schläfst, kann es ratsam sein, ein flaches Kissen unter den Knien zu platzieren, um die natürliche Krümmung der Wirbelsäule zu unterstützen. Aber Vorsicht: Nicht übertreiben, sonst kommt Spannung auf das Knie.
3. Regelmäßige Bewegung und Dehnübungen – wenn der Schlaf Bewegung braucht
Eine gute Haltung und starke Rückenmuskulatur sind entscheidend für eine gesunde Wirbelsäule. Regelmäßige Bewegung und gezielte Dehnübungen können dazu beitragen, die Wirbelsäule zu stärken und flexibel zu halten.
Mit ein paar Dehnübungen über den Tag verteilt, kann das Ganze schon einen großen Schritt weitergehen. Manchmal hilft es, unter Tags immer mal wieder in den Körper zu spüren und Dich zu fragen. „Wo bin ich gerade verspannt?“ … und dann dem entgegenarbeiten. Wenn Du zu den Menschen gehörst, die viel vor dem Bildschirm sitzen, ist es möglich, dass Du unwillkürlich die Schulter hochziehst. Wenn Du das bei Dir bemerkst, kann es helfen, mehrmals am Tag, die Schultern aktiv nach unten zu ziehen, zwei-drei Atemzüge lang. Oft merkt man erst dann, dass man dort verspannt gewesen ist. Und in der Nacht kannst Du dann die Früchte Deiner Dehnung ernten … und vielleicht entspannter schlafen.
4. Auf die Schlafumgebung achten
Auch wenn es kaum einen Beitrag zum Schlafen gibt, in dem das nicht drinsteht, bekommst Du es hier noch mal zu hören (weil es einfach soooo wichtig ist): Eine angenehme Schlafumgebung mit ausreichender Dunkelheit, angemessener Raumtemperatur und einer bequemen Schlafposition unterstützt einen erholsamen Schlaf und damit auch die Gesundheit der Wirbelsäule.
Die Pflege und Unterstützung der Wirbelsäule während des Schlafs ist entscheidend, um Rückenschmerzen und anderen Beschwerden vorzubeugen. Indem wir auf unsere Schlafposition, die Wahl der Matratze und des Kissens sowie auf regelmäßige Bewegung achten, können wir dazu beitragen, die Gesundheit unserer Wirbelsäule zu fördern und somit insgesamt besser zu schlafen. Eine gesunde Wirbelsäule ist ein Grundstein für ein aktives und schmerzfreies Leben.
Gönne ihr die Aufmerksamkeit und Pflege, die sie verdient, um morgens erholt und gestärkt aufzuwachen und die Erholung „wie im Schlaf“ zu Dir kommen zu lassen.