Wechseljahre (Klimakterium): Anzeichen, Symptome und Behandlung

Die Wechseljahre sind für Frauen eine ganz normale, aber sehr individuell erlebte Lebensphase. Manche Frauen (etwa 30 Prozent) leiden in der Zeit der hormonellen Umstellung besonders stark unter Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Co., andere Frauen wiederum (ebenfalls 30 Prozent) nehmen keinerlei Beschwerden wahr und bei 30 Prozent der Frauen treten nur manchmal lästige, aber keine schweren Begleiterscheinungen auf. Welche Symptome sind es, die das Leben in den Wechseljahren schwermachen können? Was sind die ersten Anzeichen, die auf die Veränderung im weiblichen Körper hinweisen und was kannst Du tun, wenn die Beschwerden Deine Lebensqualität einschränken? Hier bekommst Du einen Überblick über die vielfältigen, möglichen Symptome in den Wechseljahren der Frau sowie hilfreiche Tipps, wie Du die Beschwerden des Klimakteriums natürlich behandeln und aktiv die Zeit des Wandels gestalten kannst.

Inhalte im Überblick

  1. Was sind Wechseljahre und wann setzen sie ein?
  2. Erste Anzeichen für die Wechseljahre
  3. Typische Symptome der Wechseljahre
  4. Natürliche Mittel bei Wechselbeschwerden
  5. Hormonersatztherapie in den Wechseljahren?

Was sind Wechseljahre und wann setzen sie ein?

Die fruchtbare Zeit von Frauen endet mit dem letzten Menstruationszyklus. Der medizinische Fachbegriff dafür trägt den Namen Menopause. Der Zeitpunkt der Menopause kann nur im Nachhinein ermittelt werden, wenn die Regelblutung ein ganzes Jahr über ausgeblieben ist. Die Wechseljahre werden übrigens auch Klimakterium genannt.

Was passiert eigentlich in den Wechseljahren?

Während der Wechseljahre kommt es zu einer Umstellung im weiblichen Hormonhaushalt. Die zwei wichtigsten Geschlechtshormone – Östrogen und Progesteron – werden in den Eierstöcken (Ovarien) gebildet und sollen eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten und aufrechterhalten. Die Anzahl der dafür benötigten Eizellen ist bereits bei der Geburt im Eierstock vorhanden. In den fruchtbaren Jahren werden die Eizellen bei jedem Eisprung nach und nach verbraucht. Geht der Vorrat zur Neige, bleibt der Eisprung aus und die Eierstöcke stellen ihre Arbeit ein.

Die Wechseljahre sind mit hormonellen Schwankungen verbunden, die zunächst zu einem Progesteronmangel und später auch zu einem Östrogendefizit führen. Diese Schwankungen im Hormonhaushalt können dann für all die verschiedenen Beschwerden im Klimakterium verantwortlich sein.

Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause

Mediziner:innen unterscheiden vier Phasen der Wechseljahre: die Prämenopause, Perimenopause und Menopause sowie die Postmenopause.

  • Prämenopause: Sie umfasst den gesamten Zeitraum von der fruchtbaren Zeit bis zum Beginn der Wechseljahre. Das Ende der Prämenopause erreichen Frauen im Durchschnitt zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr. Die Eierstöcke stellen langsam ihre Funktion ein und bilden weniger weibliche Geschlechtshormone wie Progesteron und Östrogen. Zunächst sinkt der Progesteronspiegel, während der Östrogenspiegel zunächst weitestgehend konstant bleibt.
  • Perimenopause: Die Perimenopause beginnt durchschnittlich im Alter zwischen 45 und 50 Jahren und beschreibt die Zeitspanne vor und kurz nach dem Ausbleiben der Menstruation. Nun lässt auch die Produktion von Östrogen in den Eierstöcken nach. Die Hormonbildung schwankt deutlich, bis die Eierstöcke die Produktion ganz einstellen. Die Folge sind unregelmäßige Menstruationszyklen. Die Perimenopause kann etwa vier Jahre vor und bis ein Jahr nach der Menopause andauern.
  • Menopause: Die Menopause tritt häufig zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr ein. Sie beschreibt den Zeitpunkt der letzten Regelblutung, wenn im folgenden Jahr tatsächlich keine spontane Blutung mehr aufgetreten ist.
  • Postmenopause: Diese Phase beginnt nach der Menopause und hält die gesamte Lebenszeit an. Zu Beginn benötigt der Körper etwas Zeit, um sich an die Hormonumstellung zu gewöhnen. Etwa die Hälfte der Frauen hat die Postmenopause im Alter von 51 oder 52 Jahren erreicht. Die Bildung von Östrogen und Progesteron findet nicht mehr statt.

Beginn, Ausprägung und Dauer der Wechseljahre

Sowohl der Beginn als auch die Ausprägung und die Dauer der Wechseljahre sind bei jeder Frau individuell verschieden. Die meisten Frauen erleben die Wechseljahre zwischen Mitte 40 und Mitte 50. In der Regel haben etwa 50 Prozent der Frauen im Alter von 52 Jahren ihre letzte Monatsblutung. Die Übergänge zwischen den Phasen des Klimakteriums sind fließend und daher nicht absehbar. Manche Frauen haben bis zur Menopause einen regelmäßigen Monatszyklus, bei anderen Frauen kann sich der Zyklus über Jahre in einem drei- oder viermonatigen Rhythmus zeigen.

Erste Anzeichen für die Wechseljahre: Alter und Zyklusstörungen

Ab wann genau sich eine Frau in den Wechseljahren befindet oder in welcher Phase sie gerade steckt, ist nicht einfach festzumachen. Für Ärzt:innen sind die wichtigsten Anzeichen, die dafür sprechen: das Lebensalter und das Auftreten von Unregelmäßigkeiten im Monatszyklus oder andere Zyklusstörungen. Die Regelblutung kann unregelmäßig auftreten (längere oder kürzere Zyklen) und sie kann auch in der Intensität zwischen stärkeren und schwächeren Blutungen schwanken. Es können kürzere Zyklen von etwa 21 Tagen auftreten, dann wiederum vergehen manchmal mehrere Wochen (was normal ist) oder Monate zwischen den Regelblutungen.

Zu den ersten Symptomen der Wechseljahre können auch Hitzewallungen mit plötzlichem Erröten des Gesichts und starkem Schwitzen gehören. Im Gesicht, Haut und Hals besteht ein starkes Hitzegefühl – unabhängig von der Außentemperatur. Weitere erste Anzeichen können sein:

  • Müdigkeit
  • Unruhiger Schlaf, Nachtschweiß
  • Gewichtszunahme ohne veränderte Ernährung
  • Reizbarkeit, Emotionalität (Weinerlichkeit, Lustlosigkeit)
  • Stärkere PMS-Symptome (Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Brustspannen, Unterleibsschmerzen)

Interessant: Eine regelmäßige Messung des Hormonspiegels im Blut zur Bestätigung der Wechseljahre wird von Expert:innen übrigens nicht empfohlen. Die Ergebnisse aufgrund der deutlichen Hormonschwankungen sind nur eingeschränkt aussagekräftig.

Typische Symptome der Wechseljahre

Das hormonelle Ungleichgewicht während der Wechseljahre beeinflusst den gesamten Körper. Die Liste der Beschwerden, die dadurch entstehen können, ist lang. Das Ausmaß und die Intensität von Symptomen variieren deutlich: Viele Frauen erleben die Wechseljahre ohne Beschwerden, bei anderen treten eher leichte Symptome über mehrere Jahre auf. Manche Frauen leiden unter ausgeprägten Erscheinungen mit einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Schauen wir uns die typischen Wechseljahrbeschwerden genauer an.

Gut zu wissen: Ob Schlafstörungen, Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Libidoverlust, Verstopfungen, Erschöpfung, trockene Haut und Schleimhäute, Gelenk- und Muskelschmerzen, – nicht alle Symptome müssen immer nur mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht werden. Auch Faktoren wie das Älterwerden mitsamt altersbedingter Beschwerden wie eine mögliche schwächere Funktion der Schilddrüse sowie das psychische Befinden in dieser Lebensphase sollten berücksichtigt werden. Gerade Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen können in der Phase des Wandels auch unabhängig von den Wechseljahren vermehrt auftreten.

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Hitzewallungen und Schweißausbrüche gehören wohl zu den bekanntesten Symptomen, die während der Wechseljahre auftreten können. Bei Hitzewellen weiten sich plötzlich die Blutgefäße, wodurch die Durchblutung in der Region verstärkt wird. Folge: Die Haut rötet sich, die Temperatur und der Blutdruck steigt und es kommt zu einem Schweißausbruch. Oft folgt dann ein Kältegefühl und manchmal auch Schüttelfrost. Welcher Mechanismus sich hinter starken Hitzewallungen in den Wechseljahren verbirgt, ist noch nicht bis ins Detail erforscht.

Hitzewallungen sind nicht gesundheitsgefährdend. Sie werden aber oft als äußerst unangenehm empfunden, wenn sie in unpassenden Momenten auftreten. Wie oft und wie stark Hitzewallungen und Schweißausbrüche während des Klimakteriums auftreten, ist individuell verschieden. Sie dauern in der Regel einige Minuten. Laut Mediziner:innen bestehen starke Hitzewallungen, wenn sie an mehr als sechs Tagen innerhalb von zwei Wochen auftreten.

Gut zu wissen: Bei den meisten Frauen verändern sich die Hitzewallungen im Laufe der Wechseljahre und nehmen in Stärke und Häufigkeit ab.

Tipps für den Alltag: So kannst Du Hitzewallungen und Schweißausbrüche vorbeugen

  • Reguliere die Raumtemperatur im Schlafzimmer (18 Grad Celsius ist optimal).
  • Reduziere oder verzichte auf Genussmittel wie Kaffee, Nikotin und Alkohol.
  • Passe Deine Ernährung an (statt scharfer Gewürze lieber frische Kräuter)
  • Genieße lieber kühle oder lauwarme Getränke und Mahlzeiten als die heißen Varianten.
  • Trage luftige Kleidung aus Naturfasern (Baumwolle, Seide, Leinen)
  • Vermeide Stress und aufregende Situationen.
  • Halte Dich möglichst von psychisch belastenden Personen und Lebensumständen fern.

Gewichtszunahme in den Wechseljahren

Viele Frauen berichten von einer ungewollten Gewichtszunahme während der Wechseljahre, die oft in der Bauchregion stattfindet. Die Ursachen dafür sind die hormonellen Veränderungen, aber auch der altersbedingte, sinkende Grundumsatz. Wer nicht zunehmen möchte, sollte die Ernährung an die veränderten Umstände anpassen und für mehr Bewegung und sportliche Aktivität im Alltag sorgen.

Ernährungs-Tipps für den Alltag:

  • Konzentriere Dich auf eine pflanzenbasierte Kost mit viel frischem Gemüse und etwas Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.
  • Fisch und mageres Fleisch sollte nur in Maßen verzehrt werden.
  • Verzichte möglichst auf Fertiggerichte, Fast Food, Wurst, zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten.

Schlafstörungen in den Wechseljahren

Die Ursachen für Schlafstörungen sind ein weites Feld und sehr komplex. In den Wechseljahren kann die reduzierte Bildung von Östrogen für eine verkürzte Tiefschlafphase sorgen. Dann wachen Frauen nachts auf und können nicht gut wieder einschlafen. Auch Hitzewallungen und Schweißausbrüche in der Nacht tragen zu einem gestörten Schlaf bei. Nicht zuletzt sind mögliche psychische Belastungen, private und berufliche Veränderungen in dieser Lebensphase die Ursache für schlechten Schlaf. Wer regelmäßig schlecht schläft, fühlt sich irgendwann ausgelaugt und erschöpft – weitere Symptome, die während der Wechseljahre auftreten und auch durch einen Schlafmangel bedingt sein können.

Tipps bei unruhigem Schlaf:

  • Halte regelmäßige Schlafzeiten ein, reguliere die Temperatur im Schlafzimmer, trage leichte, atmungsaktive Kleidung und verbessere damit Deine Schlafhygiene.
  • Wenn Dir ein Mittagsschlaf guttut, mache einen Powernap zwischen 10 und 20 Minuten.
  • Lass den Alltagsstress hinter Dir, lies ein Buch, nimm ein Entspannungsbad, meditiere oder praktiziere Yoga vor dem Schlafengehen – entwickle eine wohltuende Schlafroutine. Gönne Dir immer wieder kleine Pausen zwischendurch am Tag. So kommst Du abends besser in die Ruhe.
  • Verbanne Smartphones, Laptops und Co. aus Deinem Schlafzimmer. Das blaue Licht der Geräte stört Deine innere Uhr und stört den Schlaf.
  • Erlerne eine Entspannungsmethode (Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga, Meditation), um chronischen Stress abzubauen oder vorzubeugen.
  • Vermeide Alkohol, schwere Mahlzeiten und anstrengenden Sport vor dem Schlafengehen.

Zyklusstörungen in den Wechseljahren

Unregelmäßigkeiten im Monatszyklus treten bei Frauen oft ab dem 40. Lebensjahr auf. Der Zeitraum zwischen den Regelblutungen kann verkürzt oder verlängert sein und es können immer wieder leichte Schmierblutungen oder auch stärkere Zwischenblutungen auftreten. Möglicherweise bleibt die Menstruation auch für einige Monate aus und kommt dann plötzlich wieder.

Gut zu wissen: Treten Schmierblutungen oder Blutungen in der Zeit nach der Menopause auf, lass sie in einer Arztpraxis abklären.

Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren

Der Rückgang des stimmungsaufhellenden Östrogens während der Wechseljahre beeinflusst nicht nur den Körper, sondern kann sich auch auf die Psyche auswirken. Depressive Verstimmungen oder Emotionalität mit vermehrter Weinerlichkeit, Wutausbrüchen, Nervosität oder Reizbarkeit gehören zu den typischen Stimmungsschwankungen. Auch Lebensumstände oder andere Einflüsse, die in die Zeit des Wandels fallen, können zur Entstehung von psychischen Problemen beitragen. In die Phase des hormonellen Umbruchs fallen oft auch berufliche, familiäre und private Veränderungen.

Wichtig: Bei lang anhaltenden psychischen Problemen sollte professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden. Die erste Anlaufstelle ist eine Frauenärztin oder ein Frauenarzt.

Tipps für den Alltag bei Stimmungsschwankungen:

  • Treibe regelmäßig Sport und bewege Dich, so oft es geht, an der frischen Luft.
  • Sorge für eine gute Schlafhygiene.
  • Vermeide Stress und integriere Entspannungszeiten in Deinen Alltag.
  • Praktiziere Entspannungsverfahren.
  • Ernähre Dich pflanzenbasiert, ausgewogen und gesund.

Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Wechseljahren

Das steigende Risiko für Osteoporose (Knochenschwund) und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. Arteriosklerose, Herzinfarkt) sind zwar keine direkten Symptome der Wechseljahre, aber eine mögliche Folge. Die Entstehung dieser Erkrankungen gehen mit einem sinkenden Spiegel des gefäß- und knochenschützenden Hormons Östrogen einher.

Während der Wechseljahre steigt bei Frauen aufgrund der Osteoporose das Risiko für Knochenbrüche. Die Abnahme der Knochenmasse ist aber auch ein ganz natürlicher Alterungsprozess. Bei Osteoporose beschleunigt sich dieser Prozess und die Knochen werden porös. Bei familiärer Veranlagung für Osteoporose sollten Frauen ab 60 Jahren eine Knochendichtemessung in einer Arztpraxis durchführen lassen.

Tipps für den Alltag für starke Knochen:

  • Kalzium sorgt in den Knochen und Sehnen für Festigkeit, und dass Stöße, Druck und Stürze besser überstanden werden, – ohne Knochenbrüche. Eine tägliche Aufnahme von etwa 1.000 Milligramm Kalzium in z. B. Milchprodukten oder grünen Gemüsesorten (z. B. Brokkoli, Grünkohl, Rucola) liefert reichlich Kalzium.
  • Vitamin D ist wichtig, damit der Organismus das Kalzium aus der Nahrung über den Darm resorbieren und in die Knochen einbauen kann. Vitamin D nehmen wir in Form von Tabletten auf. Den Vitamin-D-Spiegel kannst Du regelmäßig ärztlich bestimmen lassen. Die Einnahme von Vitamin D und Vitamin K wird in Kombination empfohlen, da sie synergistisch wirken und die Knochengesundheit unterstützen. Vitamin D hilft bei der Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, während Vitamin K die Kalziumablagerung in den Knochen unterstützt.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport und Bewegung hilft vorbeugend oder als Therapie gegen Knochenschwund. Ein Krafttraining stärkt Muskeln, die wiederum die Knochen unterstützen und das Sturzrisiko verringern.

Hautprobleme in den Wechseljahren

Auch die Haut und die Haare verändern sich während des Klimakteriums. Aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels verliert die Haut an Feuchtigkeit und Elastizität. Spannungsgefühle und trockene Haut sind die Folge. Mit einer speziellen kannst Du die Probleme gut in den Griff bekommen und die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit verwöhnen und mit milden Produkten pflegen.

Tipps und pflanzliche Mittel für trockene Haut:

  • Benutze milde, neutrale Reinigungsmittel oder Seifen und verwende lauwarmes Wasser für die Hautreinigung.
  • Aloe vera enthält feuchtigkeitsspendendes Gel in den fleischigen Blättern und punktet mit wertvollen Wirkstoffen wie Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E, die unsere Hautzellen schützen und bei der Regeneration helfen.
  • Sheabutter aus den Nüssen des Sheabaumes ist reich an Fett, Vitamin E, Carotinoiden und Allantoin. Die Wirkstoffe sollen die Haut glatt und geschmeidig halten, da sie vor einem Verlust an Feuchtigkeit schützen.

Scheidentrockenheit in den Wechseljahren

Eine weitere Beschwerde in den Wechseljahren ist Scheidentrockenheit. Der Rückgang von Östrogen trägt dazu bei, dass die Schleimhäute der Scheide, Harnröhre und Blase auch trockener und damit dünner werden. Andere Beschwerden, die in diesem Zusammenhang auftreten, sind Juckreiz und Brennen. Bei einer trockenen Scheide (Vagina) können zudem Schmerzen beim Sex entstehen, wodurch auch die Lust auf Sex nachlässt. Trockenere Schleimhäute in der Harnröhre oder Blase können Ursache für häufigere Harnwegsinfekte (Blasenentzündungen) sein.

Tipps für den Alltag bei Trockenheit der Vagina:

  • Gleitmittel gegen vaginale Trockenheit.
  • Cremes, Zäpfchen oder Tabletten mit Hormonen (Vaginalcreme, Vaginalzäpfchen, Vaginaltabletten) für die lokale Anwendung können Linderung bringen.
  • Atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle.
  • Intimhygiene mit warmem Wasser und milden Waschlotionen.

Gut zu wissen: Falls Kondome zur Verhütung verwendet werden, sollten alle äußerlich angewendeten Mittel frei von Konservierungsstoffen sein, die Latex angreifen können.

Natürliche Mittel bei Wechselbeschwerden

Bei Wechseljahrbeschwerden stehen Dir viele natürliche Mittel zur Verfügung. Neben einer Hormontherapie gibt es gerade bei leichteren Symptomen Hilfe aus der Natur. Ätherische Öle aus Heilpflanzen, Phytoöstrogene oder pflanzliche Arzneien können Deinen Körper bei der hormonellen Umstellung unterstützen und Deine Beschwerden lindern. Die Inhaltsstoffe in Heilpflanzen wirken als natürliche Hilfe, die den Hormonhaushalt harmonisieren, um so besser mit Veränderungen in den Wechseljahren fertig zu werden.

Heilpflanzen bei Wechseljahrbeschwerden

Wir stellen Dir wichtige Heilpflanzen vor, die sich bei der Behandlung von typischen Wechseljahrbeschwerden bewährt haben. Pflanzliche Arzneien in Form von Tee, Tabletten, Kapseln kommen besonders dann infrage, wenn eine Hormontherapie nicht gewünscht oder aus gesundheitlichen Gründen nicht angewendet werden kann. Wichtig: Lass Dich vor der Einnahme hinsichtlich Dosierung, Anwendung und unerwünschten Nebenwirkungen der jeweiligen Heilpflanze im Reformhaus® oder in der Apotheke beraten.

  • Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa): Das HMPC hat die Traubensilberkerze zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen als medizinisch anerkanntes pflanzliches Arzneimittel anerkannt. Traubensilberkerze gibt es in Form von Kapseln, Tabletten oder als Tinktur. Eine regelmäßige Einnahme über mehrere Wochen ist allerdings notwendig, um spürbare Effekte zu erzielen.
  • Mönchspfeffer (Vitex agnus castus): Mönchspfeffer wird schon lange traditionell zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden eingesetzt. Er soll die eigene Progesteron-Produktion anregen, Hitzewallungen und depressive Verstimmung lindern. Empfohlen wird Mönchspfeffer auch bei einem unregelmäßigen Zyklus mit zu seltener oder häufiger Menstruation sowie bei PMS. Du bekommst Mönchspfeffer als Tabletten, Kapseln und Tropfen.
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum): Stehen seelische Probleme während des Klimakteriums im Vordergrund, z. B. eine häufige depressive Stimmung, dann kann Johanniskraut helfen und Stimmungsschwankungen lindern.
  • Baldrian (Valeriana officinalis): Die Valerensäuren in den Wurzeln der Heilpflanze beeinflussen die Stoffwechselaktivität der Nervenzellen positiv. Baldrian kann mit seiner beruhigenden und schlaffördernden Wirkung bei Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen und Stress helfen.

Phytoöstrogene: Pflanzliche Hormone im Klimakterium

Es gibt Pflanzen, die eine hormonähnliche Wirkung erzielen können. Dabei handelt es sich um sogenannte Phytohormone. Phytoöstrogene ähneln den körpereigenen Östrogenen und können dadurch das Auf und Ab der Hormone, den schwankenden und sinkenden Hormonspiegel in den Wechseljahren etwas abfedern. In welchen Lebensmitteln sind Isoflavone enthalten? Isoflavone sind in Sojaprodukten wie Miso, Tofu und in Sprossen enthalten. Aber auch in anderen Hülsenfrüchten, in Leinsamen, Getreide, Sonnenblumenkernen und Beeren stecken sie drin.

Hormonersatztherapie (HET) in den Wechseljahren?

Eine Hormontherapie zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden wird immer noch kontrovers diskutiert. Im Jahr 2002 kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass eine Hormonersatztherapie (HET) mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs, Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall einhergeht. Neue Interpretationen stufen die Ergebnisse der Hormonersatztherapie als weniger riskant ein. Gynäkolog:innen empfehlen Frauen zu einer Hormonersatztherapie, wenn sie unter sehr starken Wechseljahrbeschwerden leiden und ihre Lebensqualität dadurch deutlich herabgesetzt ist. Auch eine starke Osteoporose kann eine Indikation für die HET sein. Hormonpräparate gibt es für die innere und äußere Anwendung als Tabletten, Gele oder als Pflaster.

Gut zu wissen: Werden Hormonpräparate eingenommen, empfiehlt sich eine Unterstützung der Leber, die zusätzliche überschüssige Hormone abbauen muss. Vor allem Mariendistel, auch in Kombination mit Artischocke, hat sich hier als Naturarzneimittel bewährt

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