Wert(voll) – den inneren Kompass kennen
Wussten Sie, dass unsere Entscheidungsfähigkeit eng mit unseren Werten verknüpft ist? Werte bestimmen, wie wir handeln, uns verhalten und welche Ziele wir erreichen. Wie bewusst sind Sie sich Ihrer Werte? In diesem Beitrag erfahren Sie, was Werte sind und wie Sie Ihre Werte bestimmen können – um noch mehr Lebensfreude und Zufriedenheit für sich schaffen.
Inhalte im Überblick
Tor zu unseren innersten Kräften
Werte sind Gründe dafür, warum wir etwas tun oder nicht tun. Sie bestimmen, wie wir handeln, uns verhalten und welche Ziele wir erreichen. Werte sind (un)bewusste Triebfeder und öffnen das Tor zu unseren inneren Kräften.
Werte geben Antworten auf folgende Fragen:
- Was ist mir in meinem Leben besonders wichtig?
- Wofür lohnt es sich zu leben?
- Was macht das Leben für mich lebenswert?
- Ohne was (welchen Wert) könnte ich nicht leben? Was würde ich schmerzlich vermissen?
Wie sich Werte formen
Werte bestimmen den ethischen Rahmen, in dem wir uns bewegen und formen das miteinander, das gemeinsame zusammenleben. Es gibt verschiedene Werte: gesellschaftliche, kulturelle, religiöse, Firmenwerte, persönliche Werte.
In den frühen Jahren werden unsere inneren Werte von unseren Eltern, Bezugspersonen oder Erzieher/innen geprägt. Durch Lob, Zuwendung, Bestrafung und Nicht-Beachtung lernen wir, was wir tun müssen, um eine positive Wirkung zu erreichen. Im Laufe des Lebens werden die Werte zunehmend durch Menschen bestimmt, mit denen wir privat oder beruflich Kontakt haben. Unsere Werte sind nicht auf alle Ewigkeit gültig und manchmal nur für eine bestimmte Zeit wichtig. Werte können sich im Laufe des Lebens wandeln. Das was uns früher wichtig war, muss es jetzt nicht mehr sein.
Werte sind wie Fixsterne am Himmel und geben uns Orientierung
Unsere Werte sind stark mit Lebensqualität und Freude verknüpft. Sind sie erfüllt, so haben wir das Gefühl von Sinn und Lebensfreude. Werden sie verletzt, reagieren wir wütend und ärgerlich. Auch kann es innerhalb unserer Werte zu Konflikten kommen, je nach Kontext und Situation kann ein Wert Vorrang vor einem anderen haben.
Wenn wir über Werte sprechen, dann verwenden wir Begriffe wie Liebe, Freiheit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Sicherheit und viele mehr. Dabei sind es erst einmal nur Begrifflichkeiten. Wenn man Menschen nach ihren wichtigsten Werten im Leben fragt, dann hören wir oft vergleichbare Worte. Das ist ein Problem: Hinter gleichen Bezeichnungen verbergen sich unterschiedliche Konzepte. Das heißt, jeder Mensch hat eine eigene und individuelle Definition von „Freiheit“, „Respekt“ oder „Sicherheit“.
Die meisten Menschen sind sich ihrer Werte nicht bewusst. Sie wissen häufig nicht, warum sie bestimmte Dinge tun oder ablehnen. Viele Konflikte zwischen Menschen, zwischen Gruppen oder auch Nationen entstehen durch die Unterschiedlichkeit und Gegensätzlichkeit von Werten.
Bessere Entscheidungen treffen
Klare und bewusste Werte helfen uns bessere Entscheidungen zu treffen. Wir haben viele verschiedene Werte, denen wir bewusst und unbewusst folgen und diese können gegensätzlich zueinander sein. Wir wünschen uns die Freiheit zu reisen und ferne Kulturen kennenzulernen, gleichzeitig möchten wir die Sicherheit nicht aufgeben. Wenn wir wissen, welche Werte uns persönlich wichtig sind, können wir unser Leben mehr nach unseren Bedürfnissen gestalten und in stürmischen Zeiten Halt bewahren.
Mit der folgenden Übung die persönlichen Werte herausfinden
Schritt 1:
Wählen Sie 10 Werte aus, die Ihnen wichtig sind. Dabei können Ihnen die folgenden Fragen helfen:
- Was ist mir in meinem Leben besonders wichtig?
- Was macht mich aus?
- Wofür lohnt es sich zu leben?
- Was macht das Leben für mich lebenswert?
- Ohne was (welchen Wert) könnte ich nicht leben? Was würde ich schmerzlich vermissen?
Schritt 2:
- Schreiben Sie die 10 Begriffe untereinander auf, die Reihenfolge spielt erstmal keine Rolle.
Schritt 3:
- Wägen Sie jeden Begriff gegen den anderen ab. Starten Sie beim ersten Begriff auf Ihrer Liste. Ist er Ihnen wichtiger als der zweite? Wenn ja, machen Sie einen Strich beim ersten.
- Danach vergleichen Sie den ersten mit den dritten. Ist der erste wichtiger, machen Sie dort einen Strich. Machen Sie in der Reihenfolge weiter und vergleichen Sie den ersten mit den vierten, dann mit dem fünften, u.s.w.
- Wenn Sie diese verglichen haben, starten Sie mit dem zweiten Begriff. Mit dem ersten müssen Sie es nun nicht mehr vergleichen, das haben Sie bereits gemacht. Vergleichen Sie nun den zweiten Wert mit den dritten, vierten, u.s.w.
- Vervollständigen Sie dies für alle Begriffe.
Schritt 4:
- Schreiben Sie die drei Begriffe mit den meisten Schritten auf. Lassen Sie diese Werte Ihren Kompass sein.