Anti-Stress-Konzept Autogenes Training
Zu den verbreitetsten und bekanntesten Entspannungsverfahren zählen Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung. Beide Methoden sind von den Krankenkassen anerkannt. Obwohl die Verfahren vor mehr als Hundert Jahren entwickelt wurden, gehören sie nach wie vor zu den wirksamsten. Die Progressive Muskelentspannung ist ein aktives Entspannungsverfahren, hier werden Muskelgruppen bewusst angespannt und wieder entspannt. Das Autogene Training ist ein passives Entspannungsverfahren, welches auf mentaler Ebene angewendet und geübt wird.
Inhalte im Überblick
Was ist Autogenes Training?
Autogenes Training bedeutet so viel wie: „aus sich selbst heraus üben“ und ist eine Form der Autosuggestion. Ziel ist es, nervöse Spannungszustände, Schlafstörungen oder Anspannungen zu verringern.
Beim Autogenem Training (AT) wird durch mehrfaches innerliches Wiederholen von bestimmten Sätzen, welche als Formeln bezeichnet werden, der Körper aufgefordert, sich selbst zu regulieren. Die Formel lauten zum Beispiel: „Ich bin ganz ruhig, nichts kann mich stören“ oder „die Arme und Beine sind ganz schwer“. Durch die innerliche Wiederholung wird das Nervensystem des Körpers immer ruhiger, der Muskeltonus wird angesprochen und das ganze Körpersystem kommt in einen entspannteren Zustand.
Wer hat es entwickelt?
Johannes Heinrich Schulze gilt als der Entwickler der Therapiemethode. Der deutsche Psychiater hat in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts diese Methode aus der Hypnose entwickelt. AT zählt nicht nur zu den bekanntesten Verfahren, auch die Wirksamkeit wurde in zahlreichen Studien belegt.
Wozu kann man es einsetzen?
Autogenes Training gilt als wirksames Anti-Stress-Training. Gerade bei Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen und kreisenden Gedanken hilft das Verfahren den Körper besser zu entspannen. Je trainierter die Formeln, desto effektiver in der Anwendung. Wer die Methode gut verinnerlicht hat, kann mit dem Abrufen der Sätze eine Entspannung „auf Knopfdruck“ erzielen. Dann reicht es schon auf, nur an bestimmte Worte zu denken und der Körper reagiert mit Entspannung. Der Körper benötigt eine gewisse Zeit, eine Bahnung auf bestimmte Worte zu verstärken, um dann entsprechend zu reagieren.
Auch in der Therapie wird die Methode angewendet. In einer Studie aus einem Klinikum für Bewegungsstörungen wurde nachgewiesen, dass Autogenes Training in Kombination mit physiotherapeutischen Anwendungen die motorischen Körperfunktionen von Parkinson-Patienten verbessert. Eine weitere Studie zu Spannungskopfschmerzen erzielte das gleiche Ergebnis.