Suppenfasten für Körper und Seele

Beim Suppenfasten verzichtest Du für gut eine Woche auf feste Nahrung. Dafür darfst Du Dich zu den Hauptmahlzeiten an leckeren Suppen satt essen. Diese Form des Fastens ist auch unter dem Trendbegriff “Souping” bekannt: Hier steht das Entschlacken und Entgiften im Vordergrund. Weil selbstgemachte Suppen (ohne den beliebten Schuss Sahne!) kalorienarme Nährstoffbomben sind, fällt das Abnehmen leicht und die Pfunde purzeln. Ist Suppenfasten aufwändig? Nein, diese Kur lässt sich prima in den Alltag integrieren. Wie das geht, verraten wir Dir hier.

Inhalte im Überblick

  1. Was ist Suppenfasten?
  2. Vorbereitung auf das Suppenfasten
  3. Suppenfasten: 3 schnelle Rezepte
  4. Anleitung für das Suppenfasten
  5. Für wen ist Suppenfasten nicht geeignet?
  6. Welche Vorteile hat Suppenfasten?

Was ist Suppenfasten?

Beim Suppenfasten verzichtest Du für eine gewisse Zeit auf feste Nahrung und verzehrst täglich ausschließlich Suppen und Flüssiges wie Säfte und Tee. Idealerweise sind die Suppen fein püriert und cremig, aber auch Eintöpfe sind hin und wieder erlaubt. Die Hauptzutaten bestehen aus leckerem Gemüse und Obst, tierisches Eiweiß kommt nicht in den Topf.

Wie lange wird gefastet?

Das klassische Fasten umfasst einen Zeitraum von insgesamt neun Tagen: zwei sogenannte Entlassungstage mit verringerter Nahrungsaufnahme, um den Stoffwechsel vorzubereiten. Dann folgen fünf Fastentage und zwei sogenannte Aufbautage, in denen der Körper langsam wieder an feste Nahrung gewöhnt wird. Dieser zeitliche Ablauf kann auch verkürzt werden, sollte aber eine Woche nicht unterschreiten.

Darf ich Zwischenmahlzeiten einnehmen?

Idealerweise isst Du zwischen den drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittag, Abendessen) nichts. Wenn der Hunger zu groß wird, kannst Du Dir als Snack einen Saft aus frischem Obst und Gemüse zubereiten. Eine Saftpresse leistet hier gute Dienste. Alternativ kannst Du einen Stabmixer verwenden und dem Früchte-Gemüse-Brei etwas Wasser zufügen.

Vorbereitung auf das Suppenfasten

Gemüse, Obst, gutes Öl und Gemüsebrühe, frische Kräuter – aus diesen Grundzutaten kannst Du eine köstliche Suppe zaubern. Auch ein paar schrumpelige Möhren können verarbeitet werden. Suppen sind das perfekte ”Zero-Waste-Essen” für Gemüse und Obst, das nicht mehr knackfrisch ist: ein Trend aus der nachhaltigen Küche, der es darum geht, alle Lebensmittel zu verwerten und nichts unnötig wegzuschmeißen.

Gleichzeitig lassen sich Suppen ohne großen Aufwand zu- und vor allem gut vorbereiten. Die fertige Suppe kannst Du am nächsten Tag mit zur Arbeit nehmen. Gut für berufstätige Menschen, die mittags etwas Gesundes essen möchten. Und wenn von der Suppe etwas übrig bleibt, ist das auch kein Problem. Entweder stellst Du den Rest in den Kühlschrank oder frierst ihn ein. Dann hast Du etwas Leckeres zu essen auf Vorrat.

Einkaufsliste für das Suppenfasten

Vorbereitung ist die halbe Miete! Schreibe eine Einkaufsliste und besorge Dir alles, was Du für Deinen Ernährungsplan zum Suppenfasten benötigst, schon im Vorfeld: Vieles hast Du bestimmt schon im Haus, Obst und Gemüse solltest Du immer frisch kaufen. Hier folgt eine Auswahl an Lebensmitteln, die Dir die Zubereitung von Suppen erleichtern:

  • Gewürze
  • Kaltgepresste Öle
  • Gemüsebrühe
  • Frische Kräuter
  • Haferflocken
  • Kartoffeln
  • Hafermilch
  • Sonnenblumen, Leinsamen- und Kürbiskerne
  • Agaven- oder Ahornsirup
  • Frisches Obst und Gemüse
  • Kräutertee
  • Stilles Wasser
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Wie viel Flüssigkeit sollte ich täglich zu mir nehmen?

Über den Tag verteilt sollten es zwei bis drei Liter sein. Außer leckere Suppen essen darfst Du zwischendurch Wasser, Kräuter- oder Ingwertee und Saftschorlen trinken. Diese Flüssigkeitsmenge unterstützt den Körper bei den Ausscheidungsprozessen, füllt zudem den Magen und dämpft das Hungergefühl. Achtung bei Obstsaft pur: Wegen der relativ hohen Zuckermengen solltest Du Dich auf 250 ml/Tag beschränken.

Anleitung für das Suppenfasten

Ein bis zwei Entlastungstage solltest Du vor Fastenbeginn einlegen, um Deinen Körper auf die flüssige Nahrung vorzubereiten. Entlastungstage dienen beim Suppenfasten zur Vorbereitung auf das Einstellen fester Nahrung. Geeignet ist z. B. ein Hafertag, an dem Du gegarte Haferflocken mit gedünstetem Gemüse kombinierst. Genussmittel wie Kaffee, koffeinhaltige Teesorten wie schwarzer oder grüner Tee, Nikotin und Zucker solltest Du meiden.

Üblicherweise führst Du vor dem Fasten eine Darmreinigung durch. Sie befreit den Darm von Stuhlrückständen, unterstützt den Stoffwechsel und wirkt dämpfend auf das Hungergefühl. Es gibt mehrere Methoden zur Darmreinigung. Klassisch wird mit Glaubersalz abgeführt. Dafür 20 bis 40 Gramm Glaubersalz in 750 ml Liter warmen Wasser auflösen und die gleiche Menge nachtrinken. Mit Pfefferminztee, Zitronensaft oder Zitronenschnitzen begleiten. Innerhalb der nächsten Stunden kommt es dann zur Darmentleerung. An dem Tag solltest Du Dich unbedingt in der Nähe einer Toilette aufhalten.

Fastentage

Während der folgenden fünf Tage nimmst Du Suppen als drei Hauptmahlzeiten zu Dir. Dazwischen kannst Du frisch gepresste Säfte trinken. Wir haben Dir bereits drei schnelle Rezepte für das Suppenfasten vorgestellt, mehr Rezepte findest Du zum Beispiel im Internet unter reformhaus.de. Ein typischer Fastentag könnte so aussehen:

  • Frühstück: Smoothie, Hafersuppe
  • Mittags: Gemüsesuppe
  • Abends: Gemüsesuppe
  • Zwischenmahlzeit: frisch gepresste Säfte

Aufbautage

Nach dem Ende des Fastens solltest Du ein bis zwei Aufbautage einplanen, um Deinen Körper wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Geeignete Nahrungsmittel für die Aufbautage sind:

  • Gekochte oder gedünstete, leicht verdauliche Gemüsesorten (z.B.: Karotte, Zucchini, Fenchel, Erbsen, Pastinake)
  • Reis
  • Pellkartoffeln
  • Leicht verdauliche Molkereiprodukte wie Quark und Joghurt oder Produkte aus Pflanzendrinks
  • Nudeln

Leberwickel fördert die Entgiftung beim Suppenfasten

Während jeder Form des Fastens kann ein Leberwickel die Tätigkeit der Leber unterstützen. Die Leber ist unser wichtigstes Stoffwechselorgan und Entgiftungszentrale. Sie produziert Gallensäure, ist am Abbau von Zucker, Fetten und Eiweiß beteiligt und ist zusammen mit der Niere für den Abbau vieler Medikamente zuständig. Ein Wickel verstärkt die Durchblutung der Leber und fördert den Abfluss des Gallensafts und somit die Ausscheidungsprozesse. Dafür ein feuchtes Handtuch unter den letzten Rippenbogen auf der rechten Seite legen, eine Wärmflasche mit heiß-warmem Wasser füllen, in ein Handtuch wickeln und darauf platzieren. Beim Leberwickel im Fasten sollte man unbedingt liegen. Wenn Du magst, wickelst Du Dich in eine Decke und lässt den Wickel 20 bis 30 Minuten wirken. Du kannst auch in dieser Zeit ein Mittagsschläfchen halten.

Bewegung während der Suppenfasten-Tage

Grundsätzlich unterstützt jede Form von Bewegung Deinen Körper. Doch oft fällt es in einer Gruppe leichter, aktiv zu werden. Deshalb buchen viele gern eine Fastenkur und schließen sich einer Gruppe an. Sportliche Aktivitäten wie Fastenwandern oder Yoga ergänzen häufig das Angebot. Das Fasten unter Anleitung kann zu einer gesunden Ernährung und einem neuen Körpergefühl führen. Außerdem macht es Spaß, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

 

 

Für wen ist Suppenfasten nicht geeignet?

Bei gesunden Menschen spricht nichts gegen Suppenfasten. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann ärztlichen Rat einholen. Nicht fasten sollten diese Personengruppen:

  • Frauen in Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche
  • Menschen mit Untergewicht oder Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie
  • Menschen mit Vorerkrankungen und insbesondere bei der Einnahme von Medikamenten

Nebenwirkungen beim Suppenfasten

Wie bei anderen Fastenarten, zum Beispiel Saftfasten nach Buchinger, können durch die Stoffwechselumstellung Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen auftreten. Ist die Kost sehr ungewohnt für den Darm, kann es auch zu Verdauungsproblemen wie Blähungen kommen. Die Beschwerden sollten im Verlauf des Fastens zurückgehen. Beim Fasten in der Gruppe gibt dir erfahrene Fastenleiter:innen hilfreiche Tipps zur Abhilfe bei Beschwerden.

Welche Vorteile hat das Suppenfasten?

Wie bei jeder Fastenkur kann das Suppenfasten als Einstieg in eine dauerhafte Ernährungsumstellung dienen, um mit ungesunden Gewohnheiten zu brechen. Bereits nach wenigen Tagen Suppenfasten fühlen sich viele oft besser. Suppen aus Gemüse wärmen von innen und schmeicheln der Seele. Gleichzeitig enthalten sie viele Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe – sind also rundum gesund. Weil beim Suppenfasten nur fettarme Lebensmittel eingesetzt werden, entfällt auch das lästige Kalorienzählen und das Abnehmen geht leichter vonstatten. Auch wenn es beim Suppenfasten nicht in erster Linie ums Abnehmen geht, ist dies doch für viele ein gewünschter Nebeneffekt.

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