Fasten als natürlicher Detox-Helfer
Umweltgifte gibt es viele. Zusatzstoffe im Essen, Feinstaub in der Luft und Weichmacher in Kunststoffen sind nur die Spitze des Eisbergs. Täglich wird unser Körper mit unzähligen Umweltgiften konfrontiert.
Mit einem gewissen Maß kommt er klar. Haut, Lunge und Darm helfen als erste Barriere, Schadstoffe erst gar nicht in den Körper zu lassen. Viele der giftigen Stoffe, die es dennoch hereinschaffen, baut die Leber in harmlose Abfallprodukte um. Schließlich helfen Niere, Lunge und Haut, den Abfall wieder auszuscheiden.
In unserer heutigen Welt ist dieses System der „körpereigenen Müllabfuhr“ aber zunehmend überlastet. Dann beginnen Giftstoffe sich im Körper anzusammeln und werden im Binde- und Fettgewebe zwischengelagert.
Die Folgen sind so vielfältig wie die Giftstoffe selbst. Sie können z. B. Krankheiten, Erschöpfung oder Übergewicht begünstigen.
Eine Möglichkeit, den Körper beim Entgiften zu unterstützen, ist das Fasten.
Inhalte im Überblick
Fasten, so alt wie die Menschheit
In nahezu allen Kulturen und Religionen der Welt hat Fasten eine lange Tradition. So verzichteten beispielsweise bereits die Menschen in der Antike zeitweise auf Nahrung, um Körper, Geist und Seele zu reinigen, Krankheiten vorzubeugen, Widerstandsfähiger zu werden oder Erleuchtung zu erlangen.
Fokuswechsel auf Reparatur und Heilung
Essen ist lebensnotwendig. Die Nahrung, die wir täglich aufnehmen, liefert uns Energie und Bausteine für jede Zelle und den gesamten Organismus.
Führen wir unserem Körper eine Weile keine Nahrung zu (oder nur in begrenztem Maß), schaltet der Körper seinen Stoffwechsel um. Statt Nahrung von außen aufzunehmen, beginnt er, sich von innen – von seinen Reserven – zu ernähren. Sind die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht, baut er aber nicht willkürlich irgendwo Körpermasse ab. Er nutzt zunächst entbehrliche Strukturen: kranke und kaputte Zellen, überschüssige Eiweißablagerungen an den Blutgefäßen sowie Fett- und Eiweiß-Depots im Bindegewebe. Darunter die Fett- und Eiweiß-Depots, in die Giftstoffe eingelagert sind. Die Giftstoffe werden freigesetzt, wodurch es im ersten Moment zu einer sogenannten Rückvergiftung kommt. Symptome wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Unwohlsein sind möglich.
Anders als im normalen Alltag hat unser Körper jetzt aber Zeit, sich um diese Giftstoffe zu kümmern. Essen liefert zwar langfristig Energie, aber bis die Nahrung in Energie umgewandelt worden ist, muss der Körper erst einmal in Vorleistung gehen und Energie für die Verdauungsarbeit bereitstellen. Beim Fasten spart sich der Körper diese Zeit und Energie und nutzt sie stattdessen für Reparatur-, Heilungs- und Reinigungsarbeiten.
Ein besonderer Vorteil des Nahrungsverzichts ist auch die Pause für den Darm. Während Leber und Niere auf Hochtouren auflaufen, hat der Darm keinen Nahrungsbrei mehr zu verarbeiten. Er ist leer. Die ideale Zeit für ihn, klar Schiff zu machen. Er reinigt sich, repariert durchlässige Darmwände, lässt Entzündungsherde abklingen und auch die Darmflora regeneriert sich. Fangen wir nach dem Fasten wieder mit dem Essen an, ist der Darm gestärkt. Er kann Nährstoffe besser aufnehmen und die Darmwand kann Giftstoffe besser abhalten. Statt in den Blutkreislauf gelangen Schadstoffe in den Stuhl, wo sie direkt ausgeschieden werden. Da im Darm auch ein großer Teil des Immunsystems sitzt, wird auch dieses gestärkt und kann toxischen Infektionserregern besser die Stirn bieten.
Zusammengefasst unterstützt Fasten beim Entgiften durch:
- Aktivierung der Selbstheilungskräfte
- Verbesserte Darmtätigkeit
- Fettabbau
- Reduzierte Entzündungsherde
Hat Fasten Nebenwirkungen?
Sofern man nicht unvorbereitet fastet, treten starke Nebenwirkungen nur selten auf. Dennoch hat die Umstellung des Stoffwechsels einige Folgen. Nicht nur durch die anfängliche Rückvergiftung, auch durch die fehlende Verdauungsarbeit reagiert unser Körper anders als gewohnt. Wer sich zum Fasten zudem (idealerweise) viel Ruhe gönnt, bekommt obendrein viel stärker als sonst mit, was gerade im Körper vor sich geht.
Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen u.a.:
- Frieren: Stoffwechselprozesse generieren neben Stoffwechselprodukten auch Wärme. Fährt der Stoffwechsel herunter, sinkt die Körpertemperatur und man friert leichter. Hier hilft warme Kleidung und eine Wärmeflasche von außen und ein warmer Tee von innen.
- Kreislaufprobleme und Schwindel: Zu Beginn des Fastens sinkt der Blutzuckerspiegel, was in Kombination mit einem niedrigen Blutdruck zu Schwindel führen kann. Um dem entgegen zu wirken, hilft langsames Aufstehen, kaltes Wasser und Trockenbürsten.
- Dehydrierung: Wer wenig isst, vergisst mitunter auch das Trinken. Dabei ist gerade für die Entgiftung viel Flüssigkeit zum Durchspülen ein absolutes Muss. Ist der Urin dunkelgelb und geruchsintensiv, ist dies ein gutes Indiz dafür, dass der Körper mehr Flüssigkeit braucht.
- Kopfschmerzen: Duch die anfängliche Rückvergiftung treten insbesondere in den ersten Tagen bei vielen Menschen Kopfschmerzen auf. Auch hier hilft trinken, Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen oder Kopfmassagen.
- Muskelkrämpfe: Beim Fasten nehmen wir (je nach Fastenform) weniger Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Natrium auf, die für die Muskelentspannung wichtig sind. Auch gehen durch die verstärkte Entgiftung mehr Mineralstoffe verloren. Die Einnahme von Elektrolyten kann dem entgegenwirken.
- Stimmungsschwankungen: Sie sind beim Fasten keine Seltenheit. Zum einen gehen sie auf die Rückvergiftung zurück, zum anderen wird beim Fasten nicht nur der Körper gereinigt, sondern auch Geist und Seele. Dabei kann einiges Unverarbeitetes hochkommen. Gespräche mit lieben Menschen, Spaziergänge und Meditationen beruhigen und lassen uns unsere Mitte wiederfinden.
- Schlafstörungen: Die innere Unruhe und die körperlichen Umstellungen können zu leichtem Unwohlsein führen, was einen schlechter schlafen lässt. Grundsätzlich brauchen Fastende aber einfach weniger Schlaf, da die Verdauungsarbeit wegfällt. Entspannende Abendroutinen, Schlaftees und Meditationen helfen, zur Ruhe zu kommen.
Wenn diese oder andere Symptome unangenehm werden, hole Dir am besten ärztlichen Rat ein.
- Faste in Gesellschaft unter professioneller Aufsicht: Gerade wer zum ersten Mal fastet, profitiert von den Tipps und der Unterstützung erfahrener Fastenleiter:innen und der Gesellschaft anderer Fastenden. Bei uns an der Akademie kannst Du beispielsweise folgende Fastenauszeiten genießen: Basenfast & Qigong, Basenfasten & Yoga, Bastenfasten & Wandern, Fastenwandern nach Buchinger.
- Höre auf Deinen Körper: Achte auf die Signale Deines Körpers und passe Dich entsprechend an.
- Hydration ist entscheidend: Trinke ausreichend Wasser während des Fastens, um die Entgiftung zu unterstützen.
Welche Fastenarten gibt es?
Hier eine Auswahl der bekanntesten Fasten-Methoden:
Heilfasten nach Buchinger
Sie zählt zu den bekanntesten Fastenmethoden. Für 5-10 Tage nimmt man nur Flüssigkeiten zu sich: Wasser, Tee und Gemüsebrühe sowie eine geringe Menge Eiweiß sind erlaubt. Das Heilfasten nach Buchinger unterstützt die Entgiftung und fördert die Selbstheilungskräfte.
Intervallfasten (Intermittierendes Fasten)
Diese Methode hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Statt einmal lange zu fasten, verzichtet man kontinuierlich für überschaubare Zeiträume auf Nahrung. Das schont den Körper und soll nach Studien vor allem das Abnehmen begünstigen. Bei der 16:8 Methode verzichtet man täglich etwa 16 Stunden auf Kalorien und darf an acht zusammenhängenden Stunden unbegrenzt essen. Bei der 5:2 Methode isst man an fünf Tagen in der Woche normal und an zwei Tagen nichts oder maximal 800 Kalorien.
Basenfasten
Das Ziel beim Basenfasten ist es, den Säure-Basen-Haushalt ins Lot zu bringen, bzw. den Körper zu entsäuern. Kalorientechnisch ist alles erlaubt, wichtig ist nur, dass die Lebensmittel im Körper basisch verstoffwechselt werden. Dabei fallen tierische Lebensmittel größtenteils weg, genauso wie Zucker und Weißmehlprodukte. Zu den basischen Lebensmitteln zählen grob zusammengefasst die meisten Obst- und Gemüsesorten, Kräuter und Samen.
Saftfasten
Bei dieser Fastenmethode darf man nur trinken: frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte, Kräutertees und Wasser. Um die Aufnahme der Nährstoffe zu begünstigen, ist die Zugabe von etwas Öl im Saft erlaubt. Der Vorteil dieser Fastenmethode ist, dass dem Körper in der Fastenzeit keine wertvollen Vitamine, Mineralstoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe vorenthalten werden.
Wasserfasten
Auch als Nulldiät bekannt, ist das Wasserfasten die härteste und gleichzeitig effektivste Art des Fastens. Während der gesamten Fastenzeit trinkt man ausschließlich Wasser und ungesüßte Kräutertees. Die Kalorienzufuhr liegt bei Null. Wasserfasten hat die stärksten Effekte für die Selbstheilung, sollte aber nur von absoluten Fastenprofis im Alleingang angewandt werden.
F.-X.-Mayr-Kur
Hier steht die Sanierung des Darms und die Verbesserung der Verdauung im Vordergrund. Dazu nimmt man nur leichte, gut verdauliche Kost zu sich, wie alte Brötchen mit (pflanzlicher) Milch oder Haferbrei. Wichtig ist, dass man jeden Bissen 30-50 Mal kaut, um die Enzyme im Speichel optimal wirken zu lassen und so die Verdauung zu entlasten. Auch die Einnahme der Malzeiten in Ruhe und ohne Ablenkung ist fester Bestandteil der F.-X.-Mayr-Kur.
Wer sollte auf das Fasten lieber verzichten?
Wenn Du unsicher bist, ob Fasten für Dich geeignet ist, suche Dir vorher am besten professionelle ärztliche Beratung. Fasten hat zwar viele positive Effekte, ist im ersten Moment aber auch eine starke Umstellung des bisher gewohnten Körperbefindens und damit eine Belastung.
Die Faustregel besagt, dass gesunde Menschen zwischen 14 und 65 Jahren ca. eine Woche lang vorbeugend fasten können.
Nur unter Aufsicht und nach ärztlicher Empfehlung sollten hingegen Menschen fasten, die:
- Schwere seelische Probleme haben, starken Stress oder starke Erschöpfung
- An einer Essstörung leiden oder untergewichtig sind
- Vor kurzem länger krank waren oder krank sind
- Medikamente einnehmen müssen
Weitere Methoden zur Körperentgiftung
Fasten ist nur eine von vielen Methoden, den Körper bzw. die entsprechenden Organe wie Leber, Niere, Darm, Haut und Lunge bei ihre Entgiftungsarbeit zu unterstützen.
Weitere natürliche Methoden sind:
Heilpflanzen wie Mariendistel, Löwenzahn und Brennnessel. Die Mariendistel schützt die Leberzellen und regt ihre Regeneration an. Löwenzahn kann die Leberfunktion fördern und die Ausscheidung von Giften unterstützen. Brennnessel wirkt harntreibend und regt so die Nierentätigkeit an.
Sport und Sauna: Wärme und Bewegung fördern die Durchblutung und den Lymphfluss, wodurch Gifte besser abtransportiert werden können. Durch Schwitzen werden Giftstoffe über die Haut ausgeschieden.
Frische Luft und tiefes Atmen: Atemtechniken wie Wim Hof oder Pranayama helfen, Kohlendioxid abzubauen und flüchtige Giftstoffe auszuatmen.
Basenbad: Ein basisches Fuß- oder Vollbad kann durch den Osmose-Effekt überschüssige Säuren über die Haut ausleiten.
Trockenbürsten: Massagen und Bürsten regen das Lymphsystem an und fördert die Entgiftung. Das Lymphsystem ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im Körper. Es erlaubt den Transport von Stoffen, die aufgrund ihrer Masse oder Fettlöslichkeit nicht durch das Blut transportiert werden können.
Wer seinen Körper entgiften möchte, sollte darüber hinaus darauf achten, erst gar nicht viele Gifte in den Körper hineinzulassen. Naturkosmetik, pestizidfreie Bio-Lebensmittel oder der Verzicht auf Tabak und Alkohol können die Belastung durch Gifte beispielsweise schon im Vorfeld erheblich reduzieren.
Fasten ist nur der Anfang
Wer regelmäßig (etwa zweimal im Jahr) fastet, kann vorbeugend viel für seine Gesundheit tun. Ideal für einen langanhaltenden Effekt ist aber, dass man auch außerhalb der Fastenzeit auf seine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten achtet. Möglichst naturbelassene Nahrung, reichlich Bewegung, frische Luft in der Natur, ausreichend Trinken unterstützen den Körper täglich bei seiner Entgiftung.
Fasten unter professioneller Aufsicht
Wer zum ersten Mal fasten will oder zu Hause einen hektischen Alltag hat, tut sich viel Gutes, wenn er oder sie sich beim Fasten viel Ruhe und Zeit gönnt, am besten einen Urlaub und unter professioneller Betreuung.
Fastenauszeiten wie Basenfasten & Yoga, Fastenwandern nach Buchinger oder Basenfasten & Qigong werden bei uns von erfahrenen Fastenleiter:innen angeleitet. Das stellt sicher, dass man beim Fasten keine Fehler macht und man direkt Ansprechpartner:innen hat, wenn Nebenwirkungen auftreten. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Fastenden in der Gruppe beruhigt, inspiriert und motiviert. An der Akademie Gesundes Leben kannst Du vollkommen ungestört abschalten und Dein Fastenerlebnis uneingeschränkt genießen. Melde Dich an und komm vorbei!
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