Ein Erfahrungsbericht auf dem Weg zu mehr Resilienz

Wie schaffen berufstätige Mütter nur ihren Alltag und wer kennt ihn nicht – den normalen Alltagswahnsinn? Welche Tipps und Tricks gibt es, um dabei die innere Balance zu finden und zu halten? Berufstätige Mütter brauchen eine gute Resilienz – aber wie?

Inhalte im Überblick

  1. Berufstätige Mütter brauchen eine gute Resilienz – aber wie?
  2. Powerübungen gegen Stress und das Pinguin-Prinzip
  3. So geht kraftvolle Entspannung
  4. Mein persönlicher Glücksort
  5. Stärkung der eigenen Widerstandkraft!

Berufstätige Mütter brauchen eine gute Resilienz – aber wie?

Ich bin eine der sogenannten Working Moms. Ich habe eine Familie mit drei Kindern und eine fordernde Arbeit. Wie bei vielen arbeitenden Müttern ist mein Alltag quirlig und ausgefüllt. Um allen und auch mir selbst gerecht zu werden, ist meine innere Balance wichtig – in der Theorie.  Aber irgendwann sind auch meine Akkus leer und ich beschließe, etwas für mich zu tun. Ich habe Glück und ergattere kurzfristig den letzten Platz in dem Wochenendseminar „Was uns stark macht“ mit Sabine Pütz an der Akademie Gesundes Leben. Ich verabschiede mich für zwei Tage von Beruf und Familie und schaue auf mich.

Powerübungen gegen Stress und das Pinguin-Prinzip

Draußen vor dem Seminarraum begrüßt Sabine, eine engagierte und zugewandte Dozentin, jeden einzelnen persönlich. Nach einer ungewöhnlichen Vorstellungsrunde, einer Bestandsaufnahme, welche Beweggründe zur Seminarteilnahme geführt haben und einer kurzen Einführung in das Thema Resilienz ist es Zeit für unsere erste Power-Übung – eine Klopfübung, mit der Stress, Sorgen und Ängste abgestreift werden sollen. Zuerst komme ich mir etwas komisch vor, aber mit jeder Wiederholung merke ich, wie es wirkt. Ich lasse tatsächlich meinen Arbeitsvormittag hinter mir und steige vollkommen ins Seminar ein. In einem wohltuenden Methodenmix aus Fakten, vorgelesenen Geschichten, Videoclips und praktischen Übungen erfahre ich eine Menge darüber, wie ich meine seelische Widerstandsfähigkeit – und das ist ja mit Resilienz gemeint – im Alltagsgeschehen stärken kann und bekomme einige Denkanstöße, die am Abend noch nachwirken. Am Ende des Tages bleibt mir besonders das Pinguinprinzip von Eckart von Hirschhausen hängen, welches in Kürze zusammengefasst besagt, dass man die eigenen Stärken erkennen und fördern sollte und diese nur in der passenden Umgebung entfalten kann – ebenso wie der Pinguin, der sich im Wasser in seinem Element fühlt. Müde, aber mit einem guten Gefühl gehe ich nach Hause und lasse den Tag nachwirken.

So geht kraftvolle Entspannung

Munter und neugierig beginnt am Samstagmorgen der zweite Seminartag für mich und meine Seminargruppe. Wir sind 13 Frauen und ein Mann, der sich den Tag über gerne mit passenden Zitaten und schönen Gedichten einbringt und sich offensichtlich allein unter Frauen wohlfühlt. Sabine startet mit einer weiteren Power-Übung: HASE. Was bedeutet denn HASE? HASE steht für Haltung, Atmung, Spannung und Erdung. Sabine leitet die Übung sehr angenehm an und ich komme schnell in eine kraftvolle Entspannung. Heute steht das eigene Energiefass, der Innere Kritiker, die Säulen der Resilienz und Selbstliebe auf dem Programm. Alles wieder in einem kurzweiligen Mix aus Geschichten mit Gleichnissen, Körperübungen, Fakten, Partnerübungen und einem Musikvideo.

Mein persönlicher Glücksort

Zur Entspannung leitet die Dozentin eine Phantasiereise zu unserem persönlichen Glücksort an. Ein Ort, der Kraft spendet und einfach guttut. Mir kommt gleich eine Wiese in einem Park in den Sinn. Ich stelle mir die wiegenden Blätter der Bäume im Wind, die Ruhe, den Geruch und die Wärme der Sonne vor. Es ist greifbar nahe. Ganz beglückt und energiegeladen komme ich wieder in den Seminarraum zurück. Wir schließen den Tag mit der Aufgabe ab, einen liebevollen Brief an uns selbst zu schreiben. An diesem Abend nehme ich meine „Innere Freundin“, die meinen inneren Kritiker ich Schach hält, mit nach Hause. Ich nehme mir vor, mich immer wieder zu fragen, was ich selbst meiner besten Freundin raten würde. Ganz wohlwollend und freundlich rate ich mir dies ab jetzt nun selbst.

Auch der letzte Seminartag ist wieder kurzweilig und abwechslungsreich. Wir sprechen achtsam über Bedürfnisse und Grenzen und hören wohlwollend in Partnerübungen dem anderen zu. Das Poetry-Slam-Video „Eines Tages, Baby“ von Julia Engelmann berührt mich an diesem Tag besonders. Ich nehme mir vor, mehr Achtsamkeit auf meine eigenen Bedürfnisse zu legen.

Stärkung der eigenen Widerstandkraft!

Fazit: In mir ist an diesem Wochenende die Erkenntnis gereift, dass ich nur dann gut für mein Umfeld sein kann, wenn ich dafür sorge, dass es mir selbst gutgeht. Eine gestärkte Widerstandskraft kommt also nicht nur mir persönlich zugute, sondern auch meiner Rolle als Working Mom und damit vor allem auch den Kindern und der Beziehung. Also nutze ich seither die Impulse, zwischendurch innezuhalten und zu schauen, was ich mir Gutes tun kann, um mein Energiefass zu füllen, wenn das Chaos des Alltags mal wieder überhandnimmt. Und kontaktiere meine innere Freundin, wenn mein Kritiker sich mit „Typisch…“ zu Wort meldet. Die Herausforderung wird sein, diese Achtsamkeit mit mir selbst beizubehalten. Aber was wäre das Leben ohne Herausforderung!

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