Fit unterwegs mit Nordic Walking
Bewegung ist der Schlüssel zur Gesundheit. Für alle, die eine Alternative zum Spazierengehen und/oder Joggen suchen, wie wäre es mit Nordic Walking?
Inhalte im Überblick
Die aus Finnland stammende Trainingseinheit benötigt zwei Stöcke und erinnert an Skilanglauf – nur eben ohne Schnee. Und das ist auch richtig: Ursprünglich wurde das „Stockgehen“ in den 1930er Jahren als Sommertrainingsmethode für Spitzenathleten aus Biathlon, Langlauf und der Nordischen Kombination entwickelt. Anfang der 2000er Jahre haben finnische Sportstudenten die positive Wirkung der Sportmethode wissenschaftlich untersucht und als Nordic Walking unters Volk gebracht. Manch einer bezeichnet es auch als „Nordic Talking“, sieht man in den Parks doch oft schnatternde Grüppchen mit einer an einen Spaziergang erinnernden Stockbenutzung. Das wird dem Ganzkörpertraining Nordic Walking jedoch nicht gerecht. Hier ein paar Fakten:
Sanfte und intensive Bewegung
Bei richtig angewandter Technik und einem dynamischen Stockeinsatz werden ca. 90 % der Muskulatur beansprucht. Beim Joggen hingehen sind es gerade mal 60 %. Das liegt daran, dass durch den Stockeinsatz der Oberkörper mehr gefordert wird als beim Laufen. In einer Stunde Nordic Walking können somit bis zu 600 kcal verbrannt werden.
Nordic Walking ist eine gelenkschonende Sportart, die Stöcke federn die Belastungen auf Knie und Gelenke ab, die beim Joggen ungebremst einwirken. Demzufolge ist der Sport gerade für Menschen geeignet, die gerne „einfach“ und in Bewegung kommen möchten. Auch bei Rheuma, Arthritis oder nach einer Krebsbehandlung kann diese sanfte Sportart ein guter Einstieg sein. Sie wird auch gerne in Reha-Einrichtungen angeboten, wissen die Mediziner doch um das stärkende und schonende Potenzial dieser Bewegungsart.
Bewusst atmen
Es gibt keine bessere Art, seine Lunge zu spüren und zu trainieren, als in Bewegung. Hier trainieren Sie nicht nur das Herz-Kreislaufsystem und den Körper, sondern auch die Lunge. Im Alltag nutzen wir nur einen Bruchteil unseres Lungenvolumens, da wir oft nur flach und kurz einatmen. Durch die aufrechte Haltung beim Gehen wird ganz wie von selbst auch die Atmung vertieft. Der Brustkorb wird geweitet und kann nun das ganze Lungenvolumen ausnutzen. Eine tiefere Atmung versorgt den Körper besser mit Sauerstoff. Das verbessert die Kondition, stärkt das Herz-Kreislauf-System, sowie die körpereigene Immunabwehr und reduziert Atemnot.
Doppelte Power fürs Immunsystem: Verbinden Sie gesunde Bewegung mit der grünen Kraft des Waldes. In der Bewegung fördern Sie das Immunsystem, ebenso unterstützen Terpene, die der Wald ausschüttet, nachweislich das Immunsystem. Außerdem wirkt das Grün des Waldes beruhigend und entspannend. Nordic Walking baut Stresshormone wie Cortisol ab.
Anspannung und Entspannung
Der besondere Kniff beim Nordic Walking ist der Einsatz der Stöcke. Ähnlich wie beim Langlauf oder Skifahren unterstützen sie das Vorankommen. Indem man sich aktiv vom Boden wegdrückt, wird der Schub ins Gehen übersetzt. Die Stöcke haben spezielle Schlaufen. Sie verbinden Hand und Stock miteinander, wobei die Hand während der Bewegung öffnet und schließt. Als würde man einen Staffelstab übergeben wollen, nur dass dieser am Ende in der Hand bleibt. Durch das Öffnen und Schließen der Hand entsteht ein Pumpeffekt in der Muskulatur – Anspannung und Entspannung. Die Blutgefäße werden in Händen, Armen und Schultern besonders stark durchblutet. Muskuläre Verspannungen können sich dadurch gut lösen.
Den Blick nach vorne üben
Wie im Leben, so auch im Nordic Walking. Den Kopf gerade halten und nach vorne schauen, das verhindert nicht nur eine falsche Haltung, ein nach vorne Überkippen und verhindert auch verspannte Nackenmuskulatur. Mit einer aufrechten Haltung, Brustkorb weit und Kopf nach vorne, lässt sich selbstbewusst der Körper trainieren.
Sie sind neugierig geworden, möchten mehr über Nordic Walking erfahren, die Technik richtig anwenden oder gerne weitergeben? Die Akademie Gesundes Leben bietet dafür das Seminar „Kursleiter:in Nordic Walking“ an.


