Vagusnerv: Entspannungs-Netzwerker im Körper

Der Vagusnerv ist die Schaltzentrale der Entspannung. Klingt wichtig, das ist er auch. Als Teil des Stressmanagement-Systems im Körper sorgt er für Erholung, Regeneration und Entspannung. Wird er allerdings „überreizt“, können Unruhe, Reizdarm oder Schlafstörungen die Folge sein.

Inhalte im Überblick

  1. Auf das Gleichgewicht kommt es an
  2. Der perfekte Netzwerker, weil er zahlreiche Organstationen durchläuft
  3. Schlüssel zur Entspannung und Gesundheit
  4. Vier Übungen, um den Vagusnerv zu stimulieren
  5. Unterstützung aus der Naturheilkunde

Auf das Gleichgewicht kommt es an

Parasympathikus und Sympathikus sind Teil des sogenannten vegetativen Nervensystems und steuern das Stressmanagement im Körper. Der Sympathikus sorgt für Aktivierung, lässt Herz und Puls schneller schlagen. Der Parasympathikus hingegen dient als Ruhenerv und sorgt fürs Runterkommen, das gelingt aber nur mithilfe des Vagusnervs.

Der perfekte Netzwerker, weil er zahlreiche Organstationen durchläuft

„Vagus“ stammt aus dem lateinischen und bedeutet „herumschweifend“. Und tatsächlich breitet sich der Vagusnerv fächerartig im Körper aus. Beginnend im Gehirn, verbindet er mehrere Organe im Bauchraum. Der Vagus Nerv steuert neben weiteren Nerven Teile des Kehlkopfes, des Rachens, der oberen Speiseröhre. Er versorgt auch Organe im Brustraum, beeinflusst die Drüsentätigkeit, versorgt den kompletten Bauchraum und aktiviert die Verdauung.

Schlüssel zur Entspannung und Gesundheit

Der Datenaustausch zwischen Organen und Gehirn findet über die Nervenbahnen statt. Übrigens hat der Bauch dem Kopf mehr zu sagen als umgekehrt, rund 80% aller Informationen gehen von unten nach oben. Ist der Bauchraum entspannt, so wird dies an die Leitstelle gemeldet. Ist der Vagusnerv „überreizt“ bzw. kommt nicht zur Ruhe, dann können Schlafstörungen, innere Unruhe, Bauchsymptomen wie Durchfall oder Verstopfung, Reizdarm die Folge sein.

Vier Übungen, um den Vagusnerv zu stimulieren:

Über eine tiefe Ausatmung lassen sich starke Impulse setzen, für ein Mehr an Entspannung.

  • Seufzen, stöhnen, gähnen, all das lässt Druck ab und dient der Entspannung.
  • Vokallaute: „oommmm“ die Vibrationen des Kehlkopfes und der Stimmbänder stimulieren den Vagusnerv. Ebenfalls wird durch Vokallaute ein verlängertes ausatmen geübt.
  • Sturm im Wasserglas: Glas mit Wasser zu 2/3 füllen. Mit einem Strohhalm das Wasser aufwirbeln und zum Sprudeln bringen. Die Ausatmung wird intensiviert und die Muskulatur trainiert.
  • Seifenblasen pusten: Für große und schillernde Seifenblasen müssen wir lange und gleichmäßig durch den Seifenblasenring pusten. Genau richtig, um langes ausatmen zu trainieren.

Unterstützung aus der Naturheilkunde

Bei stressbedingten Ursachen kann die Leitstelle des Vagusnervs an ihre Grenzen kommen. Hier können pflanzliche Mittel unterstützend sein. Bei innerer Unruhe und Nervosität können Passionsblume, Lavendel und Melisse wohltuen. Bei Schlafstörungen eignet sich eine Kombination aus Baldrian, Hopfen und Hafer. Auch Melatonin kann eine gute Empfehlung bei Einschlafschwierigkeiten sein. Bei leichten Depressionen und Erschöpfungszuständen ist ein Extrakt von Johanniskraut oder auch Rosenwurz unterstützend.

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