So wirkt blaues Licht
Täglich begegnet uns blaues Licht, ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen. Dieses kommt in der Natur vor, aber mit zunehmenden Gebrauch moderner Geräte wie Computer, Smartphones und Tablets sind wir ihm in unserer digitalen Gesellschaft noch stärker ausgesetzt. Ein Übermaß an blauen Licht kann jedoch der Augengesundheit schaden. Wie wir uns vor den negativen Auswirkungen schützen können, erfahren Sie hier.
Inhalte im Überblick
Was ist „blaues Licht“?
Blaues Licht beinhaltet energiereiche, kurzwellige Lichtwellen. In der Fachsprache wird es auch High-Energy Visible Light genannt, kurz HEV-Licht. Natürlicherweise erleben wir blaues Licht vor allem in der Mittagssonne. Das im Sonnenlicht natürlich vorkommende blaue Licht spielt bei der Regulierung unseres Hormonhaushalts und unserer inneren Uhr eine entscheidende Rolle. Im Tageslicht ist der Blauanteil des Lichts sehr hoch und sorgt somit dafür, dass wir wach bleiben und nicht ermüden, indem es unseren Kreislauf ankurbelt. Am Abend signalisiert die Abnahme des natürlichen Lichts und der Übergang zu wärmeren Farben dem Gehirn, dass es Zeit ist, in den Schlafmodus überzugehen.
Blaues Licht findet sich ebenso in elektronischen Geräten, in denen LEDs verarbeitet sind. LEDs, Light Emitting Diodes (dt. „Leuchtdioden“), sind Bestandteil vieler Tablets, Smartphones oder auch LED-Lampen. All diese „neuen Lichtquellen“, die unser Leben erleichtern und verbessern sollen, enthalten einen höheren blauen Lichtanteil als natürliche Lichtquellen. Wir sind durch die abweichende spektrale Zusammensetzung moderner Leuchtmittel deutlich mehr als früher blauem Licht ausgesetzt – häufig bis spät in die Nacht hinein.
Die Gefahren von übermäßig viel blauem Licht
Zu viel ultraviolettes und blau/violettes Licht kann die Augen schädigen. Es kann nicht nur zu schmerzhaften Entzündungen der Binde- und Hornhaut führen, sondern auch zu chronischen Beeinträchtigungen, wie Schädigungen der Augenlinse und insbesondere der Netzhaut. Während wir in der Mittagssonne automatisch dazu neigen, unsere Augen vor dem grellen Licht zu schützen, indem wir sie zusammenkneifen oder eine Sonnenbrille aufsetzen, bleiben wir stundenlang unter einer LED-Lampe der hellen Lichteinstrahlung ohne Schutz ausgesetzt. Sobald blaues, kompaktes Licht auf die Netzhaut trifft, reagiert es mit Sauerstoff, so dass giftige Verbindungen entstehen können. Diese schädigen letztendlich die Zellen und können zur Kurzsichtigkeit führen.
Die Wahrnehmung von blauem Licht beeinflusst unsere innere Uhr, das zirkadiane System. Das weiche Abendlicht bereitet den Körper darauf vor, das Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Eine künstlich hergestellte Blaulicht-Exposition durch moderne Lichtquellen in späten Abendstunden kann somit diesen zirkadianen Rhythmus stören und maßgeblich die Schlafqualität beeinflussen. Denn das blaue Licht der LED-Belichtung am Abend wirkt vitalisierend, hält wach und unterdrückt somit die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin.
Letztendlich ist die Studienlage noch nicht eindeutig, inwiefern sich das blaue Licht langfristig auf unsere Gesundheit auswirken kann. Das wissenschaftliche Komitee der EU für Gesundheit gibt zunächst Entwarnung und sieht keine besorgniserregende, höhere Belastung von Blaulicht bei einem normalen Gebrauch von Bildschirmen und LED-Birnen. Wie bei vielen negativen Einflüssen gilt auch bei blauem Licht: Die Dosis macht das Gift.
Tipps für den richtigen Umgang mit blauem Licht
Sollten Sie dennoch den Eindruck haben, dass Bildschirmlicht oder Helligkeit bei Ihnen zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder gereizten Augen führt, können Sie kleine Änderungen an Ihrem bisherigen Lebensstil vornehmen, welche große Auswirkungen zeigen.
- Ein eingeschalteter Nachtmodus an Ihrem Computer- oder Smartphonebildschirm taucht den Bildschirm in ein orangefarbenes Licht. Dieses sorgt für eine beruhigende Wirkung.
- Bei Dunkelheit schützt eine zusätzliche Lichtquelle im Raum Ihre Augen vor ungefilteter Blaulichteinstrahlung. Im Dunkeln weiten sich unsere Pupillen, so dass helles Licht stärker auf die Netzhaut einwirken kann.
- In den letzten Stunden vor dem Schlafengehen sollte die Verwendung von LED-Tageslichtlampen gemieden werden, da diese einen höheren Anteil an blauem Licht beinhalten und die Melatoninausschüttung negativ beeinflussen.
- Die spezielle Glasbeschichtung von Blaulichtfilterbrillen filtert das hochenergetische blaue Licht, welches von Smartphones, Displays und Bildschirmen ausgeht und sorgt somit für eine Entlastung der Augen.
Eine zuverlässige Lichtabschirmung gewährleistet Ihren Augen bei unmittelbarer Lichteinstrahlung die notwendige Entlastung und trägt somit dazu bei, dass übermäßig viel blaues Licht keine negativen Auswirkungen auf Ihre Augengesundheit hat.