Augenblick mal!
Unsere Augen sind ein Wunderwerk der Natur! Rund 80 % der Informationen aus der Umwelt nehmen wir über unseren Sehsinn auf. Im Laufe des Lebens lässt die Sehkraft nach und Stress beschleunigt diesen Vorgang zusätzlich. Mit welchen Methoden sich die Sehqualität verbessern lässt, lesen Sie hier.
Inhalte im Überblick
Stress ist häufiger Auslöser für Nachlassen der Sehfunktion
In Stresssituationen haben wir einen instinktiven Reaktionsmechanismus: Kam der Säbelzahntiger um die Ecke, spannten wir die Muskeln an, gingen in Abwehrstellung, waren sprungbereit und somit aktiviert für den Kampf. Kampf war ursprünglich ein Nahkampf. Das Auge stellte sich stark auf die Nähe ein und wurde bedarfsweise kurzsichtig.
Der „berühmte Säbelzahntiger“ erscheint heute in Form von Überbelastung, Zeitdruck, Überforderung oder Konflikten. Das Auge reagiert bei Belastungen immer noch ähnlich, nämlich mit Anspannung. Die Anspannung oder die Verkrampfung der Muskeln bleibt bestehen, und dies kann zu Sehstörungen führen. Im Augeninneren ist der innere Ringmuskel dafür zuständig, die Brechkraft der Linse permanent zu ändern, je nachdem, ob wir in die Ferne oder in die Nähe schauen.
Stress kann Kurzsichtigkeit fördern
Der Spannungszustand wird zusätzlich durch häufige Naharbeit unterstützt. Naharbeit begegnet uns beim Arbeiten am PC, durch langes Schauen auf das Smartphone oder Fernsehen. Besonders Homeschooling und Home-Office haben diesen Effekt verstärkt. Das Auge bleibt auf Nähe eingestellt und kann sich nicht mehr entspannen, was für den Blick in die Ferne notwendig wäre. Hinzu kommt die stressbedingte Verkrampfung der äußeren Augenmuskeln, die möglicherweise durch Verformung des Augapfels die Kurzsichtigkeit unterstützt.
Stress begünstigt Grünen Star
Das Entstehen eines Glaukoms (Grüner Star) kann durch hohen Stress begünstigt werden. Wer stark gestresst ist, leidet oft unter erhöhtem Blutdruck sowie erhöhtem Augeninnendruck. Der hohe Augeninnendruck ist ein Charakteristikum des Glaukoms und führt dazu, dass der Glaskörper auf die Netzhaut gedrückt wird und der Sehnerv gequetscht wird. Das kann bei Nichtbehandlung bis zur Erblindung führen. Der Einfluss von Stress auf die Entstehung eines Glaukoms ist mittlerweile bewiesen.
Entspannung für das Auge
Lässt die Sehfunktion nach, wird meistens jedoch eine Brille angepasst und die Störung damit überdeckt, aufrechterhalten und nur scheinbar zum Verschwinden gebracht. Die richtigen Gegenmaßnahmen wären dann Entspannungsmethoden und spezielle Augenübungen. Ganzheitliches Sehtraining schult das Sehen und die Wahrnehmung. Mit Entspannung und gezielten Übungen kann die Regenerationskraft der Augen aktiviert werden. Im ganzheitlichen Sehtraining werden sowohl der Körper als auch die Beweglichkeit der Augen trainiert.
Hier drei schnelle und einfache Übungen:
Der Blick in die Weite
- Am besten machen Sie die Übung vor einem Fenster oder draußen im Freien.
- Suchen Sie sich 4 Punkte, die unterschiedlich weit voneinander entfernt sind.
- Der erste Punkt ist der Daumen vor Ihrem Gesicht am ausgestrecktem Arm.
- Suchen Sie sich nun einen Punkt in 3 – 5 m Entfernung, in 10 – 15 m Entfernung und dann einen Punkt am Horizont.
- Schauen Sie nun nacheinander die Punkte an und spüren Sie dabei Ihre Augenmuskeln.
Gehirnhälften aktivieren
- Stellen Sie sich vor, Sie hätten auf der Nasenspitze einen Taktstock. Folgen Sie nun mit Ihren Augen diesem Taktstock und zeichnen Sie kleine und große Achten in den Raum.
- Der Nacken lockert sich, das Gehirn wird besser durchblutet.
- Die Augenbewegungen werden harmonischer.
Müde Augen aufwecken
- Schließen Sie die Augen.
- Klopfen Sie achtsam mit den Fingerkuppen um Ihre Augen, Augenbrauen, Stirn, Wangenknochen, Lippen, Mund und Kinn.
- Die Muskeln werden dadurch besser durchblutet.