Glücklich werden – 15 Tipps für mehr Zufriedenheit
Auf die Frage nach den Dingen, die uns wirklich glücklich machen, antworten die meisten: Gesundheit, eine gute Partnerschaft, eine intakte Familie und ausreichend Geld. Was so banal klingen mag, ist im Alltag gar nicht so leicht umzusetzen. Denn volle Terminkalender, Stress und Zeitnot setzen zumindest den ersten drei Punkten enorm zu: Wichtige Beziehungen zerbrechen schneller, die Gesundheit kann unter dem hohen Tempo unseres Alltags leiden. Dennoch und vielleicht gerade deshalb sind wir ständig auf der Suche nach mehr Glück – wir wollen glücklich sein, am besten rund um die Uhr. Wir verraten Dir, welche Dinge Du zum wahren Glück brauchst – egal ob Du in einer Beziehung, als Single oder im Job glücklich(er) sein möchtest und schauen uns bei der Gelegenheit auch mal an, was Glück eigentlich bedeutet.
Inhalte im Überblick
Was ist Glück eigentlich genau?
Es existieren viele verschiedene Definitionen von Glück. Einig scheinen sich aber viele Forscher:innen darin zu sein, dass Glück kein Dauerzustand, sondern lediglich von vorübergehender Natur ist. Bei Glück handelt es sich um einen flüchtigen Moment, in dem wir wahre innere Befriedigung empfinden, weil wir etwas bekommen oder erreicht haben, das wir uns sehnlich gewünscht haben. So jedenfalls definiert der Duden in etwa das Glück.
Da sich das Glück nur in ausgewählten Augenblicken unseres Lebens zeigt, ziehen wir auch nicht mit einem Dauerlächeln durch unseren Alltag. Dennoch können wir auch dann glücklich und zufrieden sein. So zumindest sieht das der niederländische Soziologe und Glücksforscher Ruut Veenhoven von der Erasmus-Universität Rotterdam. In seiner Definition von Glück ist das individuelle Glückslevel eines Menschen Ausdruck dafür, wie zufrieden er grundsätzlich mit dem eigenen Leben ist. Dieses Verständnis von Glück hält länger an und entspricht eher dem, was wohl die meisten von uns unter Zufriedenheit verstehen. Doch ist es nicht im Grunde das, wonach wir uns wirklich sehnen? Ein Leben, das mehr schöne Momente birgt als negative? Ein Leben, das wir trotz aller Widrigkeiten als schön bezeichnen würden und das wir gerne leben?
Anleitung zum Glück: die besten 15 Tipps
Und hier kommen sie, die 15 vielversprechenden Wege zum ersehnten Glück. Viele davon entstammen der Feder eines der führenden Wissenschaftler im Bereich Glücksforschung: des Psychiaters Michael W. Fordyce. So kannst Du wahres Glück und echte Zufriedenheit im Leben fördern.
1. Einen gesunden Lebensstil pflegen
Es liegt auf der Hand: Ein Mensch, der oft von körperlichem Schmerz oder psychischen Problemen gepeinigt wird, kann kaum glücklich sein. Daher ist Gesundheit ein zentraler Baustein für das Glück – im Grunde DIE Voraussetzung für Glück. Um Deine Gesundheit zu fördern und mehr Lebenszufriedenheit zu erlangen, kannst Du selbst einiges tun. Sorge dafür, dass Du Dich täglich 20 Minuten bewegst. Treibe an zwei Tagen der Woche Sport, am besten Ausdauersport für etwa 30 Minuten. Dein Sport sollte Dir Spaß machen. Wähle zum Beispiel Joggen, Radeln, Schwimmen, Fußball oder Tanzen. Denn dabei werden Glückshormone wie Serotonin und Dopamin freigesetzt, nebenbei wird schädlicher Stress effektiv abgebaut.
Schlafe ausreichend (sieben bis acht Stunden pro Nacht) und ernähre Dich überwiegend pflanzenbasiert: Nimm reichlich Gemüse, Obst, Vollkornprodukte sowie pflanzliche Öle, Nüsse und Samen zu Dir. Reduziere Alkohol, tierische Fette, Zuckerhaltiges und Weißmehlprodukte. Mit einer abwechslungsreichen Vollwertkost gibst Du Deinem Körper alle Vitalstoffe, die er für eine gute Gesundheit braucht.
2. Positiv denken (lernen)
Die Glücksforschung ist sich einig: Optimismus ist ein Schlüssel zu einem glücklichen und auch längeren Leben. Versuche, Deinen Fokus verstärkt auf die positiven Dinge im Leben zu richten, Deinen Gedanken praktisch “gesundes Futter” zu geben. Vermeide es, zu viele negative News in den Medien zu konsumieren, denn auch diese Nachrichten färben Dein Denken in Richtung grau. Einfach wunderbar: Positives Denken lässt sich trainieren. Du kannst Dein Gehirn also – auch wenn Du nicht der geborene Optimist bist – mit etwas Übung umprogrammieren. Beginne einfach damit, abends drei Dinge zu notieren, die an Deinem Tag positiv waren oder für die Du dankbar bist. Versuche, Dich im Alltag vermehrt mit erfreulichen Dingen zu beschäftigen und Problemen gedanklich nicht länger nachzuhängen als nötig. Nach einigen Wochen hat Dein Gehirn den Blick für das Gute im Alltag geschärft und auf “Optimismus” umgestellt, was Deiner Glücksbilanz und Lebenszufriedenheit zugutekommt.
3. Sich nicht mit anderen vergleichen
Ein wahrer Glückskiller ist es, sich häufig mit anderen Menschen zu vergleichen. Denn in dem Fall findest Du immer jemanden, der gerade die Liebe seines Lebens gefunden hat, ein schöneres Zuhause, ein talentierteres Kind oder eine:n liebere:n Lebenspartner:in hat. Ein solches Denken ist zwar verbreitet, bringt uns aber in Sachen Glück nicht weiter. Also schaue auf das, was Du hast, statt dem hinterherzutrauern, was Du nicht hast.
Freue Dich an dem, was Dir in Deinem Leben gelungen ist und gelingt und zeige Dich dafür dankbar. Das bedeutet nicht, dass Du nicht Dinge verändern kannst, die Dir nicht gefallen. Vergleiche können positiv sein, wenn Du sie als Ansporn siehst, das gewünschte ebenfalls Ziel zu erreichen. Bleib bei Deinen Erwartungen und Wünschen aber realistisch, sonst führen sie zwangsläufig ins Unglück.
4. Etwas Sinnvolles tun
Die wahre Zufriedenheit im Leben hängt auch stark damit zusammen, für wie sinnhaft Du es hältst. Daher ist es auch wichtig, dass Du mit Deiner Arbeit glücklich bist. Schließlich verbringst Du einen Großteil Deines Tages mit ihr. Da sollte Dir die Tätigkeit liegen. Übst Du eine Tätigkeit aus, in der Du Deine Potenziale ausschöpfen kannst und die Du wirklich magst? Prima! Wenn Du Deinen Job hasst, solltest Du Dich umorientieren, sonst wird Dir der Weg zum Glück verwehrt bleiben. Vielleicht kannst Du Dich – sofern Du mit Deinem Job grundsätzlich einverstanden bist – auch außerhalb des Jobs einer Tätigkeit widmen, die Deinem Leben mehr Sinn und Tiefe verleiht, ein ehrenamtliches Engagement in einem Verein zum Beispiel. Der Gesellschaft etwas zu geben, daraus lässt sich großes Glück schöpfen.
5. Vertrauensvolle und enge Beziehungen pflegen
Einsiedlerkrebse sind nur selten glücklich: Wir Menschen brauchen andere Menschen, um glücklich zu sein, jedoch müssen das nicht unbedingt viele sein. Am wichtigsten ist uns in der Regel eine verlässliche Partnerschaft, eine gute Verbindung zu Familienmitgliedern und gute Freunde. Versuche, enge Beziehungen gut zu pflegen und aufkeimende Konflikte offen anzusprechen, um sie zeitnah zu lösen. Sonst belasten sie Dich nur unnütz. Lerne zu verzeihen – anderen und Dir selbst. Denn stabile Beziehungen, die von Vertrauen und gegenseitiger Hilfe gekennzeichnet sind, sind für unsere psychische Gesundheit essenziell.
6. Geld klug ausgeben
Zum Glück braucht es zum Glück keinen Reichtum. Jedoch muss soviel Geld vorhanden sein, dass die Grundbedürfnisse wie Essen, Wohnen und Gesundheit damit gestillt werden können. Viel wichtiger als in Geld zu schwimmen, ist aber, dass Du Dein Geld klug ausgibst.
Am besten investierst Du Dein Geld, das nach Abzug der notwendigen Ausgaben übrigbleibt, größtenteils in Erlebnisse und Erfahrungen, die Du mit anderen zusammen teilen kannst. Denn im Kern geht es auch hier oft um das gemeinschaftliche Erleben, das uns eigentlich glücklich macht. Eine Reise in ein neues Land, kulinarische Gaumenfreuden oder ein schönes Konzert sind Beispiele für Momente, die uns persönlich prägen und wirklich glücklich machen können. Viel Geld in rein materielle Dinge wie das neueste Handy oder ein teures Auto zu investieren, macht uns hingegen nur vorübergehend und oberflächlich glücklich.
7. Ziele setzen und verfolgen
Ziele geben unserem Leben Klarheit, Richtung und Bedeutung und sind daher unentbehrlich, um glücklich zu werden. Denn wenn wir auf ein Ziel hinarbeiten, haben wir das Gefühl, dass unsere Handlungen einen Sinn haben, was wiederum unser Glücksempfinden pusht. Daneben löst jedes Erreichen eines kleinen Schrittes auf dem Weg zum großen Ziel eine Art Erfolgserlebnis aus, das durch die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin ein positives Gefühl erzeugt. Auch ist es eine beglückende Erfahrung, zu erleben, über sich hinauszuwachsen und Dinge zu erreichen, von denen man nicht dachte, sie erreichen zu können. Ein Riesenschub fürs Selbstbewusstsein!
8. Achtsam sein
Achtsamkeit trägt ebenfalls zu unserem Glück bei. Denn eine aufmerksame Selbstbeobachtung lehrt uns, im Moment zu leben und nicht gedanklich in der Zukunft oder im Vergangenen festzustecken. Auch können wir durch Achtsamkeit das Positive bewusster wahrnehmen und lernen, uns mit all unseren Schwächen und Grenzen zu akzeptieren. Wer gütig zu sich selbst ist und sich annimmt, hat den Weg zum Glück bereits beschritten.
Ein achtsamer und einfühlsamer Umgang mit anderen verbessert nicht zuletzt auch die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen. Daneben bietet Achtsamkeit auch die Möglichkeit, Dein wahres Potenzial, Deine Talente besser zu erkennen und sie im Leben so einzusetzen, dass Du darin einen Sinn erkennst und glücklich wirst. Übrigens: Hilfreiche Mittel, um Achtsamkeit zu trainieren, sind neben Meditation andere fernöstlichen Entspannungsmethoden wie Qigong, Tai-Chi oder Yoga. Auch MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction, also die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) hat sich bewährt, um die Achtsamkeit im Alltag zu verbessern.
9. Sich treu bleiben
Sich selbst treu zu bleiben, ist eine wesentliche Grundlage für ein glückliches Leben. Denn es bedeutet, im Einklang mit den eigenen Gedanken, Interessen und Überzeugungen zu leben. Wer sich nicht ständig verstellt oder versucht, den Erwartungen anderer gerecht zu werden, entwickelt ein starkes Selbstvertrauen und ein Gefühl von innerem Frieden. Diese Authentizität fördert echte Beziehungen und das Gefühl, dass das eigene Leben Sinn und Tiefe hat – wichtige Bausteine für nachhaltiges Glück.
10. Gut zu sich selbst sein
Selbstliebe klingt irgendwie unsympathisch, so nach Egoismus und Arroganz. Gemeint ist damit aber etwas anderes. Selbstliebe bedeutet eher, dass Du Dich mit all Deinen Makeln annimmst und Dich in Ordnung findest, Du in der Hauptsache geduldig und nachsichtig mit Dir selbst umgehst und Dich selbst nicht so oft schlecht redest. Wer bildlich gesprochen übermäßig oft auf sich eindrischt, wird niemals glücklich sein. Falls Du Dich hier wiederfindest, übe Dich in Selbstliebe und Selbstakzeptanz – ohne offensichtlich narzisstische Wesenszüge anzunehmen.
11. Stress reduzieren
Anhaltender Stress ist oft eine Quelle großen Unglücks. Denn bei chronischem Stress sind unsere Bewältigungsmechanismen früher oder später überfordert, sodass wir uns erschöpft, leer und niedergeschlagen fühlen – das Gegenteil von Glück und Wohlbefinden. Um Stresssymptome wie innere Unruhe oder Schlafstörungen zu vertreiben und den inneren Frieden wiederzufinden, kannst Du eine Entspannungsmethode erlernen und regelmäßig praktizieren. Denn mit den wunderbaren Entspannungsübungen kannst Du nicht nur Deine Widerstandskraft gegen kommenden Stress (Resilienz) stärken, sondern auch gezielt Stress abbauen.
Folgende Möglichkeiten zum Stressabbau legen wir Dir besonders ans Herz. Davon kannst Du diejenigen auswählen, die Dir am besten gefallen oder auch eigene Strategien zur Entspannung entwickeln:
- Spazierengehen in der Natur (z. B. Waldbaden)
- Yoga, Qigong oder Tai-Chi
- Meditation
- Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson und Autogenes Training
- Atemtechniken (z. B. die 4-7-8-Atmung)
- Kreatives Hobby wie Musizieren, Malen oder Handwerkeln
- Sport (z. B. Ausdauersport oder Kraftsport)
- Freunde treffen
Studien zeigen, dass das jeweilige Empfinden von Glück zu 50 Prozent genetisch bedingt ist. 10 Prozent werden durch äußere Umstände wie Einkommen, Wohnort und Kindheitserfahrungen beeinflusst. Und immerhin 40 Prozent Deines Glücks hast Du selbst in der Hand. Diesen Anteil kannst Du durch eigene Handlungen, Denkweisen und Entscheidungen selbst bestimmen. Dein Glück hängt etwa davon ab, wie Du mit Niederlagen, Problemen oder Schicksalsschlägen umgehst und wie Du Dein Leben gestaltest. Mit einer gesunden Ernährung, regelmäßiger Bewegung, einer guten Problemlösefähigkeit und vielem mehr kannst Du Deinem Glück im Leben auf die Sprünge helfen.
12. Aktiv sein
Neues entdecken und erleben: Eine weitere wichtige Säule des Glücks ist Aktivität. Dabei ist das richtige Maß entscheidend. Denn übermäßige Aktivität führt wiederum schnell zu Stress und Erschöpfung. Aber das richtige Maß an Anregung hält uns körperlich und geistig fit. Gehe regelmäßig unter Leute, bewege Dich viel im Alltag und suche Dir ein schönes Hobby. Sei offen für neue Erfahrungen und Erlebnisse. Höre nie auf, Neues zu lernen.
Denn damit schaffst Du Erlebnisse, die Dein Leben bereichern und bekommst das beglückende Gefühl, das eigene Leben bewusst gestalten zu können.
13. Probleme lösen statt endloser Gedankenspiralen
Probleme, Schicksalsschläge und Sorgen gehören zum Leben dazu. Und natürlich tragen sie im großen Maße dazu bei, dass wir uns unglücklich fühlen. Das einzige, was wir hier tun können, ist, uns nicht in unsinnigen Gedankenschleifen zu verlieren, sondern unseren Fokus und unsere Kraft auf die Lösung des Problems zu richten oder mit einer Sache so gut es geht zurechtzukommen. Versuche, Stressoren ausfindig zu machen und aktiv dagegen vorzugehen. Bei Konflikten im zwischenmenschlichen Bereich ist das ein offenes Gespräch mit dem:der Konfliktpartner:in, bei Problemen mit überhöhten Arbeitsanforderungen am Arbeitsplatz ein klärendes Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten.
14. Unperfektes akzeptieren
Wir leben in einer Zeit, die von Optimierung und dem Streben nach Perfektion in allen Bereichen des Lebens geprägt ist. In möglichst vielen Bereichen wollen wir glänzen und besser sein als andere: im Beruf, in Beziehungen, ja selbst in der Freizeit. Das ist anstrengend und oft frustrierend, weil unsere selbstgesteckten Ziele häufig unsere Leistungsfähigkeit übersteigen. Um an dieser Front das Glück zu fördern, ist es hilfreich, auch mal das Unvollkommene zu akzeptieren. Denn in vielen Bereichen ist auch das gut genug. Mach Dir bewusst, wo Perfektion Dir wichtig ist und wo nicht. Auch wenn Du Perfektion in den Dir nahestehenden Menschen suchst, wird Dir das Glück nicht hold sein, denn den perfekten Menschen gibt es nicht.
15. Entscheidung zum Glücklichsein
Unser letzter Tipp ist besonders interessant: Auch die bewusste Entscheidung zum Glücklichsein beeinflusst laut Glücksforschung unser Level an Glück. Bedeutet, wenn wir uns im Geiste immer wieder sagen “Ich möchte glücklich sein” verändert das unsere Sichtweise auf das Leben. Wir öffnen uns mehr für die positiven Dinge, nehmen eine optimistische Grundeinstellung an und entscheiden uns eher für positive Handlungen. Auf diese Art fördern wir unser persönliches Glück. Spannend!