Strategien gegen Leistungsdruck am Arbeitsplatz
Die vielfältigen Anforderungen des Arbeitsalltags können uns häufig an die persönlichen Grenzen bringen. Was die meisten als kurzfristigen Stress wahrnehmen, entwickelt sich für andere mit der Zeit zum Leistungsdruck. Die Angst vor Scheitern und Versagen wächst kontinuierlich und staut sich zunehmend an.
Inhalte im Überblick
Leistungsdruck ist häufig ein selbstgemachtes Problem
Leiden Sie unter ständigen Leistungsdruck am Arbeitsplatz, sind nicht automatisch Ihre Vorgesetzten oder Kolleg:innen dafür verantwortlich. Oftmals sind es die eigenen Erwartungshaltungen, die man sich selbst gegenüber hat. Und hier beginnt der Teufelskreis: aus zu hohen Erwartungen an sich selbst ergeben sich Zielsetzungen und Vorhaben, die den realistischen Bereich schnell überschreiten und dadurch unerreichbar sind. Sie fühlen sich frustriert und unzufrieden, da Sie Ihre gesetzten Aufgaben nicht erreichen und Sie verstärkt unter dem wachsenden Leistungsdruck leiden – den Sie letztendlich selbst verursacht haben.
Aktives Entgegenwirken – wertschätzend Hinschauen
Setzen Sie sich aktiv mit dem Leistungsdruck sowie dem Stress auseinander, den er verursacht. Fragen Sie sich, wo dieser herkommt und wie Sie ihn gezielt bekämpfen können.
Was wird (tatsächlich) von mir verlangt?
Nicht selten entsteht Leistungsdruck dadurch, weil Führungskräfte und Arbeitnehmer/innen denken, dass Unmenschliches von Ihnen verlangt würde. Eine genaue Betrachtung verdeutlicht Ihnen, dass dies bei Weitem nicht so ist. Indem Sie sich fragen, was TATSÄCHLICH von Ihnen verlangt wird, können Sie den Umfang Ihrer Arbeit besser einschätzen und diesen besser Ihren Aufgabenbereichen zuteilen.
Entgegen dem Perfektionismus – Passen Sie Ihre Erwartungen an sich selbst an
Hand aufs Herz: Können Sie eine Aufgabe einfach durchschnittlich erledigen und sich selbst Fehler zugestehen? Oder haben Sie den Anspruch an sich selbst, alles perfekt machen zu wollen? Ein übertriebener Perfektionismus mit zu hohen Erwartungshaltungen an sich selbst sorgt nicht nur für mehr Stress im Beruf, sondern hinterlässt ein unbefriedigendes Gefühl. Da wir unseren Ansprüchen nicht gerecht werden, werten wir unsere Leistungen ab und sind weit entfernt von der Leichtigkeit, Gelassenheit und Lebensfreude, die wir uns eigentlich am Arbeitsplatz wünschen.
Wenn Sie ein echter Perfektionist sind, dann ist tief in Ihnen der Glaubenssatz verankert, dass Sie nur dann Anerkennung erfahren dürfen, wenn Sie Ihre Leistungen fehlerfrei und in vollem Umfang darlegen. Es gilt also, Ihre eigenen Erwartungen an sich selbst auf den Prüfstand zu stellen. Fehler werden fälschlicherweise mit Versagen und Scheitern gleichgesetzt. Während wir netten Kolleg:innen Fehler verzeihen würden, sind wir meist zu kritisch im Umgang mit uns selbst. Profitieren Sie von Ihren Fehlern, indem Sie der Situation etwas Positives abgewinnen und Fehler als Lernchance betrachten.
Befreien Sie sich von Ihren inneren Abhängigkeiten
Arbeiten Sie an Ihrer inneren Überzeugung, nur dann wertvoll zu sein, wenn Sie Leistung erbringen und fehlerfrei durch Ihr Leben gehen. Auch wenn die bevorstehende Aufgabe entscheidend für Ihre weitere berufliche Zukunft sein mag: machen Sie Ihren Selbstwert nie von Ihren erbrachten Leistungen abhängig. Führen Sie sich selbst vor Augen, was Sie als Person ausmacht und was für Sie im Leben einen höheren Stellenwert hat als eine bestimmte berufliche Leistung. Verlagern Sie Ihren Fokus von Ihren Ergebnissen hin zu Ihrem Einsatz und Ihren Bemühungen.
Erfolge bemerken und feiern
Erfolge spielen beim Umgang mit Leistungsdruck eine zentrale Rolle und sollten nicht außer Acht gelassen werden. Sollten Sie wieder das Gefühl haben, dem Stress und Druck am Arbeitsplatz nicht standhalten zu können, hilft es, sich die eigenen Erfolge der letzten Zeit bewusst vor Augen zu führen und diese wertzuschätzen. Doch was definiert einen Erfolg?
Grundsätzlich definiert sich Erfolg durch das Erreichen eines Ziels – dieses sollte allein durch den persönlichen Bewertungsmaßstab gemessen werden. Manch ein Erfolg ist kleiner und alltäglicher, sodass wir diesen kaum wahrnehmen und als selbstverständlich betrachten. Andere Erfolge sind für uns von viel größerer Bedeutung und bilden Momente, an die wir uns immer zurückerinnern – sogenannte Lebensziele. Ein wichtiger Bestandteil des persönlichen Wachstums ist zu verstehen, dass man Erfolg für sich selbst definieren und sich nicht durch Dritte vorschreiben lassen sollte. Das Erreichen von kleineren und größeren Erfolgen sollte gezielt wahrgenommen und zelebriert werden. Sie werden schnell bemerken, wie sich der Leistungsdruck schrittweise abbaut.
Mithilfe der genannten Denkanstöße können sowohl Sie selbst als auch Ihre Mitmenschen in Ihrem Umfeld von Ihrer neu gewonnenen Energie profitieren und Leistungsdruck gezielt entgegenwirken.