Wechseljahre – ab wann beginnen sie?

Es ist nicht immer eindeutig, wann genau die Wechseljahre einer Frau beginnen, denn die Phase des hormonellen Umbruchs verläuft bei jeder Frau anders. Veränderungen im Menstruationszyklus sind oft der erste Hinweis darauf, dass sich etwas verändert und Frauen sich in dieser Lebensphase befinden könnten. Deutlicher wird es meistens, wenn typische Symptome der Wechseljahre hinzukommen, wie zum Beispiel Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen. Wichtig ist, dass Du auf Deinen Körper hörst und Dich bei Unsicherheiten ärztlich beraten lässt. Es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden der Wechseljahre natürlich zu lindern und der neuen Lebensphase positiv entgegenzublicken. Hier erfährst Du, ab wann die Wechseljahre beginnen, welche Phasen es gibt und was Dich in dieser besonderen Zeit erwartet.

Inhalte im Überblick

  1. Ab wann beginnen die Wechseljahre?
  2. Erste Hinweise auf Wechseljahre
  3. Phasen der Wechseljahre
  4. Was beeinflusst den Zeitpunkt der Wechseljahre?

Ab wann beginnen die Wechseljahre?

Die Wechseljahre beginnen in der Regel zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr einer Frau. Der genaue Zeitpunkt variiert jedoch stark, da der Hormonhaushalt individuell verschieden ist. Einige Frauen bemerken erste Anzeichen bereits Mitte 40, andere erst Anfang oder Mitte 50. Medizinisch gesehen setzen die Wechseljahre dann ein, wenn die Eierstöcke weniger von dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen produzieren, was zu hormonellen Schwankungen und damit zu verschiedenen körperlichen und psychisch-emotionalen Symptomen führen kann.

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Frühe Wechseljahre – warum und wann?

In seltenen Fällen können die Wechseljahre schon vor dem 40. Lebensjahr eintreten. Dies wird als vorzeitige Menopause bezeichnet und kann durch genetische Faktoren, Autoimmunerkrankungen oder medizinische Eingriffe, wie das Entfernen der Eierstöcke, ausgelöst werden. Wenn Du vermutest, dass Du frühe Wechseljahre erlebst, ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren, um mögliche Ursachen abzuklären und eine geeignete Behandlung zu finden.

Erste Hinweise auf die Wechseljahre

Der Beginn der Wechseljahre ist oft mit Veränderungen im Menstruationszyklus verknüpft. Die Periode kann unregelmäßig – seltener oder häufiger – in Erscheinung treten, sich in der Blutungsstärke – von leicht bis stark – verändern oder sogar für einige Monate ausbleiben, bevor sie wieder einsetzt.

Die frühen Anzeichen der Wechseljahre sind oft subtil und treten bereits in der sogenannten Prämenopause auf, die mehrere Jahre vor der eigentlichen Menopause beginnt. Zu den häufigsten frühen Symptomen gehören außerdem:

  • Hitzewallungen und Nachtschweiß: Hitzewallungen sind eines der typischsten Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre. Plötzliche Hitzeschübe, oft begleitet von leichtem bis starkem Schwitzen, können zu jeder Tageszeit auftreten und sind in der Nacht häufig intensiver.
  • Schlafstörungen: Viele Frauen klagen über Schlafprobleme, die entweder durch Hitzewallungen oder durch allgemeine hormonelle Veränderungen ausgelöst werden. Einschlafprobleme und häufiges nächtliches Aufwachen sind dabei besonders verbreitet.
  • Stimmungsschwankungen: Veränderungen im Hormonhaushalt können zu Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und sogar depressiven Verstimmungen führen. Viele Frauen berichten in dieser Anfangsphase von einem allgemeinen Gefühl emotionaler Instabilität.
  • Vaginale Trockenheit und verminderte Libido: Der Rückgang des Östrogenspiegels kann zu vaginaler Trockenheit und damit verbundenem Unbehagen beim Geschlechtsverkehr führen. Auch das sexuelle Verlangen kann sich verringern.
  • Gelenk- und Muskelschmerzen: Viele Frauen berichten über Gelenk- und Muskelschmerzen, die in dieser Zeit zunehmen. Dies kann ebenfalls eine Folge der hormonellen Umstellungen sein.
  • Haut- und Haarveränderungen: Der sinkende Östrogenspiegel kann auch die Haut und Haare beeinflussen. Die Haut wird trockener, dünner und weniger elastisch, das Haar kann an Volumen verlieren und spröder werden.

Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre verlaufen in mehreren Phasen, die jeweils unterschiedliche Veränderungen im Körper mit sich bringen. Der eigentliche Zeitpunkt der Menopause, also die letzte Monatsblutung, kann nur rückwirkend diagnostiziert werden, wenn die Menstruation mindestens 12 Monate ausgeblieben ist. Die Wechseljahre lassen sich in folgende vier Hauptphasen unterteilen – Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause:

Prämenopause – langsamer Beginn der hormonellen Veränderungen

In dieser Phase beginnt sich die Hormonproduktion im Körper langsam zu verändern, der Progesteronspiegel sinkt allmählich, während der Östrogenspiegel zunächst relativ stabil bleibt. In der Prämenopause treten oft keine offensichtlichen Symptome auf. Manche Frauen bemerken jedoch eine Verlängerung oder Verkürzung des Menstruationszyklus oder leichte Veränderungen in der Regelblutung. Auch Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und gelegentliche Hitzewallungen können erste Anzeichen sein. Viele Frauen erleben in dieser Phase eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Stress.

Perimenopause – turbulente Übergangsphase

Die Perimenopause bezeichnet die Zeit unmittelbar vor der Menopause und ist oft die turbulenteste Phase. Sie kann in den frühen 40ern beginnen und dauert in der Regel mehrere Jahre. Die Hormonproduktion wird instabil, wobei die Östrogen- und Progesteronspiegel stark schwanken, bevor sie endgültig absinken. In der Perimenopause treten typische Wechseljahresbeschwerden besonders intensiv auf. Häufig berichten Frauen von Hitzewallungen, nächtlichem Schwitzen, Schlafproblemen, unregelmäßigen Zyklen und Stimmungsschwankungen. Auch die Libido kann abnehmen, und es können erste vaginale Trockenheit oder Gelenkbeschwerden auftreten. Diese Phase endet mit der letzten Menstruation.

Menopause – Zeitpunkt der letzten Menstruation

Die Menopause ist ein einmaliger Zeitpunkt im Leben einer Frau, nämlich die letzte Regelblutung. Sie wird rückblickend diagnostiziert, wenn zwölf Monate lang keine Menstruation mehr aufgetreten ist. Durchschnittlich tritt die Menopause im Alter von 51 Jahren ein, doch auch hier gibt es individuelle Unterschiede. Mit der Menopause endet die fruchtbare Phase der Frau, und es kommt häufig zu einer Stabilisierung der Symptome, die in der Perimenopause begonnen haben.

Postmenopause – das Leben nach der Periode

Die Postmenopause ist die Phase, die ca. ein Jahr nach der Menopause beginnt und den Rest des Lebens andauert. Der Östrogenspiegel bleibt niedrig, und der Körper hat sich weitgehend an diesen neuen Hormonstatus angepasst. Viele der akuten Symptome wie Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen klingen ab oder werden milder, doch der niedrige Östrogenspiegel bringt auch neue gesundheitliche Probleme mit sich. In der Postmenopause steigt beispielsweise das Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In dieser Phase ist es daher besonders wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D zu achten.

Was beeinflusst den Zeitpunkt der Wechseljahre?

Mehrere Faktoren können den Beginn der Wechseljahre beeinflussen. Dazu gehören genetische Veranlagung, der Lebensstil und bestimmte gesundheitliche Bedingungen. Rauchen, beispielsweise, kann den Beginn der Wechseljahre um ein bis zwei Jahre nach vorne verschieben. Auch Untergewicht oder chronischer Stress können eine Rolle spielen. Während Faktoren wie Genetik und das Alter nicht kontrollierbar sind, können andere, wie der Lebensstil und Stressmanagement, das Timing der Wechseljahre beeinflussen. Die wichtigsten Faktoren, die den Beginn der Wechseljahre beeinflussen können, sind:

Genetische Veranlagung

Die Genetik spielt eine große Rolle, wann eine Frau in die Wechseljahre kommt. In vielen Fällen treten die Wechseljahre bei Müttern und Töchtern etwa zur gleichen Zeit ein. Wenn Deine Mutter beispielsweise früh in die Wechseljahre gekommen ist, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass dies auch bei Dir der Fall sein könnte.

Rauchen

Rauchen ist einer der am besten untersuchten Faktoren, die den Beginn der Wechseljahre beschleunigen. Studien zeigen, dass Rauchen den Anfang der Wechseljahre um ein bis zwei Jahre vorziehen kann. Rauchen beschleunigt den Abbau von Östrogen, was zu einem früheren Einsetzen der Wechseljahre führt. Dies gilt auch für Frauen, die in der Vergangenheit geraucht haben.

Körpergewicht

Körpergewicht und Fettgewebe sind wichtige Faktoren für die Östrogenproduktion. Studien zeigen, dass Frauen mit einem sehr niedrigen Body-Mass-Index (BMI) oder sehr wenig Körperfett früher in die Menopause kommen, da sie weniger Östrogen im Körper haben. Umgekehrt kann ein höherer BMI den Beginn der Wechseljahre etwas hinauszögern.

Gesundheitliche Faktoren

Bestimmte gesundheitliche Bedingungen oder Eingriffe können den Zeitpunkt der Wechseljahre beeinflussen. Es gibt eine Reihe von Studien, die den Einfluss von Autoimmunerkrankungen, Operationen oder Chemotherapie auf den vorzeitigen Beginn der Menopause belegen:

  • Autoimmunerkrankungen wie Schilddrüsenstörungen oder rheumatoide Arthritis können die Eierstockfunktion beeinträchtigen und zu einem vorzeitigen Eintritt der Wechseljahre führen.
  • Eierstockoperationen oder die Entfernung der Eierstöcke (Ovarektomie) lösen eine unmittelbare Menopause aus, da der Körper plötzlich kein Östrogen mehr produziert.
  • Chemotherapie oder Strahlentherapie können die Funktion der Eierstöcke schädigen und zu einer vorzeitigen Menopause führen.

Ethnische Unterschiede

Es gibt Hinweise darauf, dass der Zeitpunkt der Wechseljahre in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen variiert: So haben Studien gezeigt, dass z. B. asiatische Frauen tendenziell etwas später in die Wechseljahre kommen als Frauen europäischer oder afrikanischer Abstammung. Asiatische Frauen erleben die Wechseljahre oft anders als Frauen in westlichen Ländern. Diese Unterschiede betreffen sowohl den Zeitpunkt des Beginns als auch die Intensität der Symptome. In vielen asiatischen Ländern steht eine sojabasierte Ernährung im Vordergrund. Tofu, Sojamilch und andere Sojaprodukte enthalten Isoflavone, die als natürliche Hormonregulatoren wirken können. Diese Ernährungsweise könnte ein Grund dafür sein, dass über weniger starke Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen berichtet wird.

Fruchtbarkeit und Kinderzahl

Frauen, die nie schwanger waren oder später im Leben Kinder bekommen haben, erleben die Wechseljahre oft früher als Frauen, die mehrere Kinder geboren haben – so das Ergebnis verschiedener Studien, die den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Schwangerschaften und dem Zeitpunkt der Menopause untersucht haben. Es gibt auch Hinweise darauf, dass eine längere fruchtbare Phase (späte Menarche, also die erste Menstruationsblutung bei einem Mädchen oder viele Schwangerschaften) den Eintritt der Wechseljahre verzögern könnte.

Chronischer Stress

Untersuchungen deuten darauf hin, dass dauerhafter, chronischer Stress den Hormonhaushalt beeinflussen und möglicherweise zu einem früheren Beginn der Wechseljahre führen kann, weil Stresshormone wie Cortisol die Produktion von Geschlechtshormonen beeinflussen. Stress wirkt sich auf den gesamten Körper aus, einschließlich der hormonellen Regulation, was den natürlichen Übergang in die Wechseljahre beschleunigen könnte.

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