Ich meditiere!
Meditation gilt mittlerweile als eine feste Säule für einen ausgeglichenen und ganzheitlichen Lebensstil und hilft Krisen und Belastungen leichter zu überstehen. Viele Menschen fangen damit an, aber nur wenige halten durch. Meditationslehrerin Andrea Freund verrät Ihnen fünf Tipps, wie Sie erfolgreich und langfristig in das Thema Meditation einsteigen.
Inhalte im Überblick
Tipp 1: Nicht an nichts denken
Ganz viele Menschen haben die Idee, dass man sich im Lotus-Sitz auf den Boden setzt und dann „ganz einfach“ an nichts denkt. Aber das mit dem „an-nichts-denken“ ist so eine Sache: Das geht nämlich nicht so einfach, vor allem nicht am Anfang. Gerade am Anfang kann es extrem helfen, die Aufmerksamkeit – statt auf das Nichts – auf den Atem zu richten. Einfach dem Atem nachzuspüren. Zur Unterstützung hilft es, sich bei jedem Einatmen zu sagen „Einatmen“, und bei jeder Ausatmung „Ausatmen“.
… und natürlich werden die Gedanken abschweifen. Das ist das, was sie ja auch normalerweise tun sollen. Wenn Sie sich aber in diesem Fall beim denken/grübeln/träumen erwischen, lächeln Sie sich selbst innerlich zu. „Ertappt“ können Sie sich sagen und dann einfach wieder „Einatmen“ und „Ausatmen“. Sie werden merken, wie das immer leichter fallen wird. Nach einer Weile können Sie schon zwei oder drei Atemzüge nehmen ohne unterbrochen zu werden. Das ist schon mal ein toller Erfolg!
Tipp 2: Jede Minute zählt
Was auch immer Sie bisher über die Dauer von Meditationen gedacht haben … lassen Sie es los. Ja, es gibt Mönche, die stunden- und tagelang in Versenkung sind, aber hey – das sind Profis. Am Anfang gilt: Wenn Sie fünf Minuten am Tag Zeit finden, reicht das schon, und auch eine Minute ist schon ein Gewinn. Hauptsache ist, Sie bleiben dran.
Was sehr unterstützen kann, ist die Regelmäßigkeit. Suchen Sie sich eine Aktivität aus, der Sie ohnehin regelmäßig nachgehen und da hängen Sie Ihre Meditation ran. Das kann beim Zähneputzen sein, beim täglichen Pendeln oder der Moment, wenn morgens der Wecker klingelt. Ein bisschen experimentieren hilft, damit Sie für sich die besten Ergebnisse erzielen, also probieren Sie was aus!
Tipp 3: Jeder Ort ist richtig
Meditieren können Sie so gut wie an jedem Ort. Klar ist es toll, wenn es ruhig, still und gemütlich ist. Es geht aber auch ohne.
Eine ganze Industrie lebt von den richtigen Kissen, Decken, Farben, Räucheraromen, … Am Ende ist vermutlich der beste Tipp, einfach mal das Smartphone auszuschalten (oder wenigstens auf lautlos). Am Anfang reicht ein Stuhl aus, auf dem Sie gerade sitzen können oder ein Hocker, und ja, auch eine Decke ist zu empfehlen. Je länger Sie sitzen, desto kühler fühlt es sich an. Also, Decke um die Lenden gewickelt und los geht`s! Und hier noch ein extra Tipp zum Sitzen: der Lotussitz (beide Beine in- und übereinander geschlungen) ist kein Beginnersitz, auch der Schneidersitz nicht. Wenn schon sitzend, dann am besten auf einem festen (Yoga-)Kissen und die Beine locker voreinander angewinkelt.
Tipp 4: Die Wiederholung macht’s
Durchhalten und dranbleiben! Hilfsmittel wie Apps unterstützen Sie dabei, wenn Sie einen Timer nutzen wollen, oder auch mal eine angeleitete Meditation wünschen, oder ganz einfach Ihre Erfolge tracken möchten. Und eins ist klar: Es gibt auch mal schlechte Tage, Tage an denen viel los ist oder Sie müde sind, bleiben Sie trotzdem dran. Das lange Spiel lohnt sich.
Ein spannender Effekt ist, dass sich Meditationen beim Wiederholen verändern können.
Tipp 5: Offen sein
Je mehr Sie sich mit dem Thema Meditation beschäftigen, desto mehr werden Ihnen verschiedene Stilrichtungen begegnen: Atem, Klang, Farbe, … Probieren Sie sich aus, testen Sie die verschiedenen Stile, experimentieren Sie! Es gibt unterschiedlichste Meditationsstile. Nicht jeder wird vom selben Stil angesprochen.