Die Kunst des Magengefühls

Unser Verdauungssystem ist ein komplexes Netzwerk aus Organen, das manchmal Probleme bereiten kann. Von gelegentlichen Unannehmlichkeiten bis hin zu chronischen Erkrankungen kann eine Vielzahl von Verdauungsbeschwerden auftreten.

Inhalte im Überblick

  1. Reizdarmsyndrom (RDS)
  2. Sodbrennen und saures Aufstoßen
  3. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
  4. Lebensmittelunverträglichkeiten
  5. Was kann man dagegen tun?

Doch obwohl dieser Bereiche so unglaublich wichtig für unsere Gesundheit ist, ist die Kenntnis von Verdauungsbeschwerden oft nicht besonders stark ausgeprägt. Erschwerend kommt hinzu, dass uns häufig sprichwörtlich die Worte fehlen, um präzise zu beschreiben, wo das Unwohlsein besteht. „Bauchschmerzen“ sind halt eben ein Sammelbegriff. Dass das Thema Verdauung und Ausscheidung so tabubehaftet ist, macht die Sache nicht leichter. Zeit, die wichtigsten Verdauungsbeschwerden vorzustellen.

Reizdarmsyndrom (RDS)

RDS betrifft 7-15 % der Bundesbevölkerung und ist eines der verbreitetsten Verdauungsprobleme ist das Reizdarmsyndrom (RDS), das zu Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall führen kann. Die genaue Ursache ist unklar, aber Stress, Ernährung und sogar psychische Gesundheit können eine Rolle spielen. Die Verwaltung von RDS kann eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Stressbewältigung und manchmal Medikamenten erfordern.

Sodbrennen und saures Aufstoßen

20-30 % haben es gelegentlich oder regelmäßig. Sodbrennen ist eine unangenehme Empfindung im oberen Bauchbereich, die oft durch saures Aufstoßen begleitet wird. Dies wird häufig durch Rückfluss von Magensäure verursacht. Um solche Beschwerden zu lindern, können kleine Mahlzeiten, Vermeidung von bestimmten Lebensmitteln und das Hochlagern des Oberkörpers während des Schlafens helfen. In einigen Fällen können Medikamente von einem Arzt verschrieben werden.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Hiervon sind zwischen 400.000 und 600.000 Menschen in Deutschland betroffen. CED umfasst Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die zu anhaltenden Entzündungen im Darm führen. Symptome können Durchfall, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und Müdigkeit umfassen. Die Behandlung von CED erfordert oft eine Kombination aus Medikamenten, Ernährungsumstellungen und in einigen Fällen chirurgischen Eingriffen.

Lebensmittelunverträglichkeiten

15-20% Laktoseintoleranz und bis zu 8% Nahrungsmittelunverträglichkeiten – viele Menschen leiden an Lebensmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), die zu Verdauungsproblemen führen können. Der Umgang mit solchen Unverträglichkeiten erfordert oft eine Anpassung der Ernährung und den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel.

Was kann man dagegen tun?

Bei Verdauungsproblemen ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und auf mögliche Auslöser zu achten. Eine Ernährungstagebuchführung kann helfen, Zusammenhänge zwischen Symptomen und Nahrungsmitteln zu erkennen. Die Anpassung der Ernährung, um mögliche „Trigger“ zu vermeiden, kann oft helfen. Mit der richtigen Achtsamkeit und schlau ausgewählten Lebensmitteln kann der Alltag für Betroffene viel Leichtigkeit bekommen.

Regelmäßige Bewegung, ausreichend Wasser trinken und Stressbewältigungstechniken wie Yoga oder Meditation können ebenfalls dazu beitragen, Verdauungsbeschwerden zu reduzieren. In einigen Fällen kann der Rat eines Fachmanns, wie eines/er Berater/in für Darmgesundheit, eines/einer Gastroenterologen/in oder Ernährungsberater/in, hilfreich sein, um individuelle Strategien zur Bewältigung von Verdauungsbeschwerden zu entwickeln.

Die Verdauung variiert von Mensch zu Mensch. Daher ist es wichtig, dass jeder individuell die für sich passenden Lösungen findet. Wenn Verdauungsprobleme jedoch anhalten oder schwerwiegend sind, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Die Verdauungsgesundheit ist ein bedeutender Teil unseres Wohlbefindens. Durch eine bewusste Lebensführung und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse unseres Körpers können wir dazu beitragen, unsere Verdauung zu unterstützen und uns insgesamt wohler, vitaler und lebensfroher zu fühlen.

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