Darmreinigung: Anleitung, Hausmittel und Tipps

Bei einer klassischen Darmreinigung reinigen wir den Darm mithilfe von Einläufen oder Abführmitteln, bis er vollständig entleert ist. Vor einer anstehenden Untersuchung wie zum Beispiel einer Darmspiegelung, ist so ein Vorgang wichtig, um Ärzt:innen einen klaren Blick auf die Darmwand zu ermöglichen. Aber auch im Rahmen einer Fasten- oder Entgiftungskur oder bei einer Darmsanierung wird eine Darmreinigung gerne als Startschuss durchgeführt. Im Anschluss an den Großputz im Darm richtet sich der Fokus oft darauf, die Darmflora aufzubauen und damit die körperliche Gesundheit und das psychische Wohlbefinden zu stärken. Denn wie heißt es so schön: Gesundheit beginnt im Darm! Für eine Darmreinigung stehen Dir viele Möglichkeiten zur Verfügung. Hier erfährst Du, was sich hinter einer Darmreinigung verbirgt und wann sie sinnvoll ist. Weiter stellen wir Dir viele Varianten für eine natürliche Darmreinigung vor: Ob Einläufe, natürliche Abführmittel oder Hausmittel – wir zeigen Dir, wie die Darmreinigung gelingt und wie im Anschluss daran eine darmfreundliche Ernährung aussieht.

Inhalte im Überblick

  1. Was ist eine Darmreinigung?
  2. Indikationen: Wann ist eine Darmreinigung sinnvoll?
  3. Darmreinigung: Tipps zur Durchführung
  4. Darmreinigung mit salinischen Abführmitteln und Rizinusöl
  5. Darmreinigung mit Einläufen: Irrigatoren und Klistiere
  6. Darmreinigung mit natürlichen Hausmitteln
  7. Wie lange dauert es, bis der Darm gereinigt ist?
  8. Risiken und Nebenwirkungen einer Darmreinigung
  9. Ernährung nach der Darmreinigung

Was ist eine Darmreinigung?

Wie der Name bereits verrät, geht es bei einer Darmreinigung, die auch Darmspülung und Darmhydrotherapie genannt wird, darum, den Darm von allen möglichen Abfallstoffen, Giftstoffen (Toxine), schädigenden Mikroorganismen, Schleim und Kot zu befreien. Es beschreibt letztendlich nur den Vorgang der Reinigung mit Hilfsmitteln. Neben Einläufen, Abführmittel und Hausmitteln gibt es auch spezielle Präparate wie Tees, Pulver und Kapseln, die zu einer Entleerung des Darms führen. Da wir Menschen individuell verschieden sind, bevorzugt jeder seine persönliche Methode, um den Darm zu reinigen.

Darmreinigung in der Naturheilkunde und Schulmedizin

In der Naturheilkunde gehört die Darmreinigung zu den ältesten Anwendungen. Dabei geht es meistens über den Akt des reinen Darmentleerens hinaus. Sie ist eher als eine Art “Reset” für den Darm zu verstehen, als Basis für den Aufbau eines gesunden Darms. Ziele einer Darmreinigung sind zum Beispiel, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen zu behandeln oder das Immunsystem zu stärken. Schließlich sitzen etwa 80 Prozent der Immunzellen im Darm. Im Anschluss an die Darmreinigung soll das Darmmikrobiom – die sogenannte Darmflora – wieder aufgebaut oder gestärkt werden.

In Arztpraxen hingegen kommt die gründliche Darmentleerung hauptsächlich zur Vorbereitung medizinischer Eingriffe wie bei Operationen oder bei einer Darmspiegelung zum Einsatz. Damit Ärzt:innen die Darmschleimhaut nach Veränderungen oder Entzündungen untersuchen können, benötigen sie eine klare Sicht auf die Darmwand.

Was sagt die Wissenschaft?

Die wissenschaftliche Forschung zur Darmreinigung und ihre Wirkweise auf unsere Gesundheit ist immer noch begrenzt. Es fehlt noch an wissenschaftlichen Belegen, inwieweit der Körper durch eine Darmreinigung überhaupt entgiftet wird. Denn solange die Entgiftungsorgane unseres Körpers (Darm, Leber, Nieren) funktionieren, bewerkstelligt unser Organismus die Entgiftung auch allein.

Indikationen: Wann ist eine Darmreinigung sinnvoll?

Bei einem nicht gut funktionierenden Verdauungsapparat, wenn die Darmflora gestört ist und man von einer sogenannten Dysbiose spricht, ist eine Darmreinigung eine gute Vorbereitung für eine Behandlung. In der Alternativmedizin gibt es viele Anwendungsgebiete für eine Darmreinigung. Hauptsächlich denken wir darüber nach, wenn mit unserer Verdauung etwas nicht in Ordnung ist und wir oft unter Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen leiden. Diese Symptome können ein Hinweis darauf sein, dass unsere Darmflora und die Darmtätigkeit gestört ist. Bei folgenden Beschwerden und Anzeichen kann eine Darmreinigung auch hilfreich sein:

  • Geschwächtes Immunsystem mit häufigen Erkältungen und grippalen Infekten
  • Permanente Müdigkeit, Schwäche und Erschöpfung
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Hautprobleme wie Neurodermitis, unreine Haut (Akne) oder Hautausschläge (Ekzeme)
  • Gewichtszunahme
  • Wiederkehrende Pilzinfektionen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergien
  • Nach einer Antibiotika-Behandlung

Darmreinigung zur Gesundheitsprophylaxe

So eine Säuberungsaktion im Darm kann aber auch durchgeführt werden, ohne dass Beschwerden bestehen. Viele möchten mit einer Darmreinigung und anschließender Behandlung (Darmsanierung oder Fasten) Erkrankungen vorbeugen, über mehr Energie verfügen und das psychische Wohlbefinden stärken.

Darmreinigung und Fasten

Die Darmreinigung ist fester Bestandteil einer Fastenkur. Beim traditionellen, klassischen Fasten (nach Buchinger) wird am ersten Tag ein Abführmittel eingenommen und der Darm vollständig geleert. Damit wäre der Akt der Darmreinigung auch schon erledigt. Im Anschluss daran folgen dann entsprechende Fastentage (und jeden 2. Tag ein Einlauf). Inzwischen gibt es eine große Vielfalt an Fastenformen: Basenfasten, Saftfasten, Suppenfasten, Intervallfasten und vieles mehr. Beim strengen Fasten wird während der Fastentage komplett auf Nahrung verzichtet und nur Wasser getrunken. Andere Modelle erlauben hingegen basische Lebensmittel, Suppen oder Säfte.

Darmreinigung im Rahmen einer Darmsanierung

Die Darmreinigung nimmt bei einer Darmsanierung, die über mehrere Wochen andauern kann, den ersten von drei Schritten ein. Der gesamte Darm soll zuerst geleert werden, um hinterher in zwei Schritten den Darm erst einer Art Tiefenreinigung zu unterziehen und dann die Darmflora (Mikrobiom) wieder aufzubauen. Der Aufbau erfolgt durch eine darmgesunde, ausgewogene Ernährung und durch die Einnahme von Präbiotika und Probiotika.

Ziel ist es, die Vielfalt der Darmbakterien zu unterstützen und ein Gleichgewicht zwischen gesunden Darmbakterien (z. B. Bifidobakterien, Laktobazillen) und schlechten, krankmachenden Bakterien (z. B. E coli, Salmonellen) herzustellen. Eine Darmsanierung kommt meistens dann zum Einsatz, wenn die Balance des Darmmilieus durcheinander geraten ist. Oft passiert dies durch eine ungesunde Ernährung (viel Fleisch, fettige Speisen, Fertiggerichte, Zucker) und durch einen ungesunden Lebensstil (Stress, Schlafmangel, zu wenig Bewegung, zu viel Zigaretten und Alkohol). Auch die Einnahme von Antibiotika bringt die Darmflora durcheinander, da Antibiotika bei der Behandlung bakterieller Infekte nicht nur die krankmachenden Bakterien zerstören, sondern auch die guten.

Icon
Abnehmen durch regelmäßige Darmsanierung?

Schauen wir uns die Indikationen für eine Darmsanierung an, finden wir auch Übergewicht als Grund für die Anwendung. Hier steht die Darmsanierung aber nicht für eine Diät, die die Pfunde schnell purzeln lassen soll. Vielmehr steht die Darmsanierung für einen Neuanfang, für den Startschuss einer Darmkur und einer gesunden Darmflora und für den Beginn einer Ernährungsumstellung.

Durch eine bewusste, darmfreundliche und gesunde Ernährung und einen gesunden (aktiven) Lebensstil im Anschluss an die Darmsanierung kann es langfristig zu einer Gewichtsreduktion kommen. Abnehmen durch Abführmittel gehört nicht zu den Zielen einer Darmsanierung.

Darmreinigung: Tipps zur Durchführung

Es gibt zwei Hauptmethoden, um den Dickdarm zu reinigen. Du kannst verschiedene Hilfsmittel (Einläufe, Klistiere), Nahrungsergänzungsmittel (Pulver, Säfte, Kapseln), Hausmittel (Flohsamenschalen, Apfelessig) oder abführende Lebensmittel kaufen und die Darmreinigung zu Hause anwenden, oder Du suchst eine:n Hydrotherapeut:in (Ärzt:innen, Heilpraktiker:innen) auf, der bzw. die eine sogenannte Colon-Hydro-Therapie mit einem speziellen Gerät durchführen kann. Eine Darmreinigung kann also über zwei Wege erfolgen: Oral (über den Mund) oder rektal (über den Dickdam). In beiden Fällen geht es darum, den Dickdarm bei der Ausscheidung seines Inhalts zu unterstützen.

Die Darmreinigung ist eigentlich eine unkomplizierte Angelegenheit und Du kannst sie problemlos zu Hause anwenden. Wir empfehlen jedoch, auf einige Dinge dabei zu achten:

  • Lass Dein Vorhaben im Vorfeld in einer Arztpraxis abklären: Möglicherweise musst Du die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten anders planen. Auch eignen sich nicht alle Hilfsmittel für jeden Menschen. Gibt es möglicherweise Sensibilitäten oder Vorerkrankungen wie das Reizdarmsyndrom? Alle diese Faktoren gehören abgeklärt.
  • Nimm Dir Zeit und bleib zu Hause: Die Darmreinigung kann sich über Stunden hinziehen. Die Stuhlentleerung kann dabei sehr rasch und plötzlich einsetzen. Da sich der Zeitpunkt nicht genau bestimmen lässt, sollte sich eine Toilette in unmittelbarer Nähe befinden. Wie oft Du die Toilette aufsuchen musst, ist individuell verschieden und hängt auch vom Füllungsgrad des Darms ab.
  • Leichte Kost zur Vorbereitung: Nutze den Tag vor der Darmreinigung und verzehre eher leichte Kost, um den Darm zu unterstützen.
  • Trinke ausreichend: 2 bis 2,5 Liter sollten es sein, denn über den oft wässrigen Stuhlgang während des Abführens verlierst Du viel Flüssigkeit. Wasser und ungesüßte Kräutertees eignen sich wunderbar.
  • Erstelle Dir einen Ernährungsplan mit gesunden, abwechslungsreichen Speisen, die Du im Anschluss an die Darmreinigung zubereiten und genießen kannst. Setze auf leichte Kost wie gedünstetes Gemüse und Suppen, um Deinen Darm nicht zu belasten.

Methoden einer Darmreinigung: So geht’s

Eine Darmreinigung kannst Du mit folgenden Methoden durchführen – ein kurzer Überblick:

  • Einläufe (Irrigatoren, Klistiere): Die benötigten Utensilien kannst Du in einer Apotheke kaufen. Mit einem Einlauf wird Flüssigkeit in den After eingeführt, um die Darmtätigkeit anzuregen.
  • Abführmittel (Glaubersalz, Bittersalz, fermentierte Pflaumen): Die Einnahme erfolgt oral, d. h. Du trinkst das Mittel, das Du vorher in Wasser aufgelöst hast.
  • Hausmittel (Flohsamenschalen, Heilpflanzen und Co.): Für eine schonende Darmreinigung eignen sich verschiedene Hausmittel und Lebensmittel, die Deine Darmtätigkeit anregen und die Entleerung des Darms unterstützen.

Darmreinigung mit salinischen Abführmitteln und Rizinusöl

Glaubersalz, Bittersalz oder Rizinusöl sind wohl die bekanntesten Abführmittel, um den Darm gründlich, effektiv und schnell zu leeren. Glaubersalz und Bittersalz werden auch als salinische Abführmittel bezeichnet. Sie halten das Wasser im Darm und verflüssigen so den Stuhl. Schon nach wenigen Stunden ist der Akt der Reinigung erledigt und der Darm komplett entleert. Du musst das jeweilige Mittel einfach nur in Wasser auflösen und schluckweise trinken. Den Rest erledigt Dein Körper dann von alleine. Je nachdem, ob Du eine niedrige oder hohe Dosierung des Salzes wählst, setzt die Darmentleerung langsamer oder heftiger ein.

Rizinusöl, flüssig eingenommen, hat einen ähnlich schnellen Wirkeintritt wie Glauber- und Bittersalz. Hier stimulieren die Wirkstoffe die Darmtätigkeit und sorgen für eine effektive Entleerung des Darms. Rizinusöl regt die Darmtätigkeit sanft, aber intensiv an, wenn Du 2 bis 3 Esslöffel Rizinusöl auf leeren Magen einnimmst. Nach wenigen Stunden startet die natürliche Darmreinigung.

Wichtig: Bei der Einnahme von Abführmitteln verliert der Körper viel Flüssigkeit. Achte daher unbedingt darauf, während der Darmreinigung viel zu trinken. Wasser und ungesüßte Tees sind die perfekten Getränke.

Darmreinigung mit Einläufen: Irrigatoren und Klistiere

Eine sehr effektive, sanfte und gute Alternative zu Abführmitteln bieten rektal eingeführte Einläufe, die auch unter den Namen Klistier oder Klysma bekannt sind. Schon im Altertum wurde diese effektive Art der Darmspülung angewandt. Bei Einläufen wird Flüssigkeit in den Darm gespült und damit der Stuhlgang ausgelöst. Dafür stehen Dir verschiedenen Präparate zur Verfügung:

  • Einmal-Klistier (kleiner Einlauf): Ein Klistier (Mikro- oder Makroklistier) ist ein kleiner Behälter, an dem ein Plastikröhrchen (Kanüle oder Klistierspritze) am Ende hervorsticht. Der spitze Aufsatz wird in den After eingeführt und mit Druck auf den Behälter strömt die Spülflüssigkeit in den Enddarm. Dort wird dann die Darmentleerung herbeigeführt. Bei einem Mikroklistier finden in dem Behälter zwei bis zehn Milliliter, bei einem Makroklistier 50 bis 200 Milliliter Spülflüssigkeit Platz.
  • Irrigator (hoher Einlauf): Ein Irrigator besteht aus einem Flüssigkeitsbehälter, einem Schlauch und einem Rohr mit Ventil. Das Darmrohr wird dabei bis 30 Zentimeter über den Anus eingeführt. Diese Art der Darmspülung wird daher auch als hoher Einlauf bezeichnet. Bis 2 Liter Wasser können in den Darm gespült werden.

Gut zu wissen: Bei ausgeprägten Hämorrhoiden, Analfissuren, Darmblutungen oder während der Schwangerschaft sollten Einläufe nicht zum Einsatz kommen. Denn bei unsachgemäßer Anwendung besteht die Gefahr von Verletzungen.

Darmreinigung mit natürlichen Hausmitteln

Wusstest Du, dass pures (warmes) Wasser schon ein gutes Hausmittel zur Darmreinigung ist? Mit 1,5 bis 2 Liter pro Tag unterstützt Du den Darm bei der Verdauung und Entgiftungsarbeit. Wasser befeuchtet den Stuhl und verleiht ihm Volumen, wodurch seine Passage durch den Dickdarm erleichtert wird. Es gibt aber noch viele weitere Hausmittel, die sich gut für eine sanfte Darmreinigung eignen. Die wichtigsten Mittel stellen wir Dir im Folgenden vor.

Darmreinigung mit Flohsamenschalen

Flohsamenschalen und auch Leinsamen eignen sich gut als Darmputzer, denn sie enthalten viele Ballaststoffe. Dabei handelt es sich um Pflanzenfasern, die unverdaut im Dickdarm ankommen und dort bei Kontakt mit Flüssigkeit aufquellen. Durch die Quelleigenschaft erhöht sich der Druck auf die Darmwand und regt die Darmtätigkeit an.

Darmreinigung mit Flohsamenschalen – so geht’s: 1 bis 2 Teelöffel Flohsamenschalen in ein Glas mit Wasser geben und die Flohsamen vorquellen lassen. Den ganzen Inhalt trinken. Im Anschluss daran spüle noch mit 1 oder 2 Gläsern Wasser nach, damit alles im Dickdarm schön aufquellen und keine Verstopfung entstehen kann.

Darmreinigung mit Heilerden (Bentonit, Zeolith)

Mineralerden vulkanischen Ursprungs wie zum Beispiel Bentonit oder Zeolith enthalten Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Eisen, Silizium und Kupfer und verfügen wie Ballaststoffe über aufquellende Eigenschaften. Mit viel Flüssigkeit eingenommen, regen sie die Darmtätigkeit an und wirken auf diese Weise abführend. Heilerde soll zudem Gift- und Fremdstoffe wie Schwermetalle oder schädliche Bakterien an sich binden, die dann mit dem Stuhlgang aus dem Körper ausgeschieden werden. Beide Mineralerden gibt es auch in Form von Kapseln, Granulat oder losem Pulver.

Darmreinigung mit Heilerde – so geht’s: Zur inneren Anwendung löse 1 Teelöffel Heilerde in 200 Milliliter Wasser auf und trinke zwei- bis dreimal täglich 1 Glas in kleinen Schlucken. Wenn Du Medikamente einnehmen musst, warte etwa zwei Stunden ab, ehe Du zur Heilerde greifst.

Darmreinigung mit Apfelessig

Ungefilterter (naturtrüber) Apfelessig mit seinen probiotischen und antioxidativen Eigenschaften ist ein beliebtes Hausmittel, das sowohl bei der Reinigung als auch bei der Erhaltung eines gesunden Dickdarms und Darms helfen soll. Mithilfe von Apfelessig sollen schädigende Stoffe über den Darm aus unserem Körper ausgespült werden, während die guten Darmbakterien erhalten bleiben. Das Trinken von Apfelessig reinigt den Dickdarm und regeneriert das Verdauungssystem, entlastet den Verdauungstrakt – und der Stuhlgang funktioniert leichter.

Darmreinigung mit Apfelessig – so geht’s: Für eine darmreinigende Kur mische 1 bis 2 Esslöffel Apfelessig in ein Glas mit warmen Wasser und trinke für etwa 6 Wochen die Mischung jeden Morgen auf nüchternen Magen. Die Zugabe von Honig zu Apfelessig verleiht ihm einen milderen Geschmack. Honig hilft außerdem, das Verdauungssystem vor schädlichen freien Radikalen zu schützen.

Darmreinigung mit Heilpflanzen und Heilkräutern

Als natürliche Unterstützer für die Darmreinigung können auch bittere Kräuterextrakte und Kräutertees helfen. Bitterstoffe in Heilpflanzen sollen für eine bessere Verdauung sorgen. Bitter schmeckende Kräuter wie Löwenzahnwurzel und -blätter, Artischockenblätter, Schöllkraut und Kurkumawurzel regen die Verdauungssäfte sowie die wellenartige Muskelbewegung im Darm (Peristaltik) an, damit die Nahrung sich gut durch den Verdauungstrakt bewegen kann. Bitterstoffe wirken auch als Cholagoga. Darunter werden sogenannte galletreibende Arzneimittel verstanden, die den Gallenfluss fördern. Cholagoga werden auch bei Verdauungsstörungen eingesetzt und unterstützen die Entgiftung über die Leber, indem sie die Produktion und Ausscheidung von Galle durch die Leber anregen. Indirekt wirken Bitterstoffe aufgrund dieser Wirkungen auch als milde Abführmittel.

Darmreinigung mit Sauerkrautsaft

Sauerkrautsaft kann bei der Darmreinigung als Abführmittel helfen, denn er kurbelt die Verdauung auf natürliche Weise an. Sauerkraut kann darüber hinaus auch die Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen, zum Beispiel nach einer Antibiotika-Therapie. Die in Sauerkraut enthaltene Milchsäure und die Milchsäurebakterien sind für die abführende Wirkung verantwortlich. Wenn Du einen empfindlichen Magen hast, ist die magenschonende Darmreinigung mit Sauerkrautsaft eine gute Alternative zu Glaubersalz oder Bittersalz.

Darmreinigung mit Sauerkraut – so geht’s: 2 bis 3 Gläser Sauerkrautsaft am Tag trinken und die abführende Wirkung wird in Gang gesetzt. Du kannst Sauerkrautsaft auch regelmäßig trinken. Dann aber nur ein kleines Glas täglich, denn sonst können unangenehme Beschwerden wie Blähungen und Durchfall auftreten.

Wie lange dauert es, bis der Darm gereinigt ist?

Es kommt darauf an, für welche Methode der Darmentleerung Du Dich entscheidest. Bei Einläufen setzt die Darmentleerung sehr rasch ein. Eine Toilette sollte sich in unmittelbarer Nähe befinden. Bei Abführmitteln dauert es in der Regel ein bis drei Stunden, bis der Darm mit der Entleerung beginnt. Hausmittel wie Flohsamenschalen oder Leinsamen sind eine schonende Variante der Darmreinigung. Manchmal kann die Wirkung erst nach einem oder zwei Tagen eintreten.

Risiken und Nebenwirkungen einer Darmreinigung

Während einer Darmreinigung können leichte bis schwere Nebenwirkungen auftreten. Zu den leichteren Beschwerden gehören:

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Völlegefühl, Aufgeblähtsein, Bauchschmerzen, Durchfall
  • Schwindel, Kreislaufprobleme, Benommenheit durch Elektrolytverluste
  • Reizung des Afters
  • Im schlimmsten Fall: Nierenversagen
  • Verletzung der Darmwand

Bei Einläufen, bei denen zu heißes Wasser verwendet wird, besteht das Risiko für Verbrennungen, die dann möglicherweise zu Entzündungen an der Darmwand führen können. Auch kann eine Darmreinigung zu einem Elektrolytmangel führen. Dies liegt daran, dass die Aufnahme großer Wassermengen durch das Rektum zu einem niedrigen Natrium- oder Kaliumspiegel im Blut führen kann.

Ernährung nach der Darmreinigung: Gute und schlechte Lebensmittel

Wie geht es nach der Darmreinigung weiter? Dein Darm ist von Fremdstoffen und Rückständen befreit, nun kann sich Deine Darmflora erholen und regenerieren. Um den Darm dabei zu unterstützen, kannst Du aktiv Deine Ernährung umstellen und ergänzend mit Präbiotika und Probiotika für eine gute Balance der guten Darmbakterien sorgen. Die Ernährung und unser Lebensstil haben einen großen Einfluss auf die Zusammensetzung unserer Darmflora. Daher ist es wichtig, an diesen Punkten anzusetzen.

Welche Lebensmittel sollten in einem darmfreundlichen Ernährungsplan vertreten sein und welche Lebensmittel sollten besser in den Hintergrund treten? Hier bekommst Du einen Überblick über die “guten” und “schlechten” Lebensmittel für den Darm.

Allgemeine Tipps für eine gesunde Ernährungsweise:

  • Frische, saisonale, regionale Lebensmittel (möglichst in Bio-Qualität) statt Fast Food oder Fertiggerichten mit Zusatzstoffen.
  • Trink täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Früchte- oder Kräutertees. Kaffee und schwarzer Tee sollten nur in Maßen getrunken werden, zuckerhaltige Limonaden möglichst meiden.

Gute, gesunde Lebensmittel für den Darm

Eine gesunde, ausgewogene und pflanzenbasierte Ernährung ist die ideale Ernährungsform für Deinen Darm:

  • Gemüse (z. B. Kohl, Fenchel, Möhren sowie Kartoffeln mit Schale)
  • Salate und Kräuter (z. B. Chicorée, Radicchio, Rucola, Endivie, Oregano, Petersilie, Kümmel, Süßholzwurzel)
  • Obst (z. B. Äpfel, Birnen, Beeren und Zitrusfrüchte)
  • Hülsenfrüchte (z. B. Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Zuckerschoten, Stangenbohnen, Sojabohnen und Lupine)
  • Getreide (Vollkornprodukte, Mais)
  • Pseudogetreide (z. B. Hirse, Quinoa, Amaranth, Buchweizen)
  • Nüsse (z. B. Mandeln)
  • Samen (z. B. Leinsaat, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne)
  • Keimlinge (z. B. aus Linsen, Brokkolisamen, Radieschen)
  • Süßigkeiten (z. B. Nüsse, Trockenfrüchte, zuckerfreie Müsliriegel)
  • Hochwertige (naturbelassene) Öle (z. B. Olivenöl, Leinöl, Kokosöl)
  • Fermentierte Lebensmittel (z. B. Joghurt und griechischer Joghurt, Apfelessig, Kefir, Skyr, Kimchi, Sauerkraut, Miso, Tempeh, Kombucha)

Schlechte, ungesunde Lebensmittel für den Darm

Folgende Nahrungsmittel und Stoffe belasten den Darm und tun dem Körper nicht gut:

  • Raffinierter Zucker, also verarbeiteter und isolierter Zucker wie Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) oder Saccharose (Haushaltszucker, Kristallzucker).
  • Weißmehl und Weißmehlprodukte (Nudeln, Brot, Brötchen, Pizzateig, Kuchen, Kekse)
  • Tierische Lebensmittel (Fleisch, Wurst oder Fisch)
  • Milchprodukte (Milch, Käse)
  • Alkohol
Werde Berater:in Darmgesundheit

Viele Studien weisen auf die Wirksamkeit eines gesunden Darms für die körperliche und geistige Gesundheit hin. In dieser Fortbildung erfährst Du die aktuellen Trends aus Prä- und Probiotik, welche Stämme welchen Effekt haben und wie man die Darmgesundheit mit weiteren Tipps aus Phytotherapie oder Nahrungsergänzung verbessern kann.

Interesse? Schau vorbei.

Mehr erfahren
Dich könnte auch interessieren
Stärke Deine Darmgesundheit und Dein Darmmikrobiom durch gesunde Ernährung, präbiotische und probiotische Lebensmittel. Darmflora aufbauen: Tipps für einen gesunden Darm
Hier bekommst Du alle Informationen über die wichtigen Funktionen unserer Darmflora, über die auslösenden Faktoren und Ursachen, die das Bakterienmilieu im Darm stören, wie sich eine gestörte Darmflora zeigen kann und wann der Zeitpunkt für eine notwendige Unterstützung gekommen ist.
Zum Artikel
Alles Gute für den Darm
Die Bedeutung des Darms für Wohlbefinden und Gesundheit wird immer deutlicher. Woran erkennst Du eine gute Darmgesundheit? Und wann ist der Einsatz von Prä- und Probiotika sinnvoll? Hier gibt es einen Kurztest dazu.
Zum Artikel
Emulgatoren und Darmerkrankungen
Fertigprodukte sind fester Bestandteil unserer Ernährung, doch Zusatzstoffe wie Emulgatoren können der Darmgesundheit erheblich schaden. Neue Forschung zeigt, dass sie Krankheiten wie Allergien oder Autoimmunerkrankungen begünstigen.
Zum Artikel
Kalender