Morgenroutine nach Ayurveda
So startest Du energievoll in den Tag
Wie wäre es, morgens voller produktiver Energie, guter Laune und Zuversicht in den Tag zu starten? Nicht nur, wie Du schläfst, sondern auch Deine Morgenroutine hat Einfluss darauf, wie Du den Tag für Dich nutzen kannst. Nach der Lehre des Ayurveda ist der Morgen die beste Zeit, um den Körper zu entgiften, den Geist zu klären und den Stoffwechsel bzw. das Verdauungsfeuer (Agni) anzukurbeln. Über Jahrtausende hat sich darum im Ayurveda eine Morgenroutine entwickelt, die uns dabei unterstützen kann. Die Rituale sind für alle Konstitutionstypen (Dosha) geeignet.
Zusammengefasst besteht die ayurvedische Morgenroutine aus sechs Schritten:
Zusammengefasst besteht die ayurvedische Morgenroutine aus sechs Schritten:
- Vor sechs Uhr aufstehen
- Mundhygiene (Zunge schaben und Ölziehen)
- Warmes Wasser trinken
- Körpermassage
- Yoga, Meditation und Atemübungen
- Warmes Frühstück
Vielen fehlt morgens sicherlich die Zeit, alle Schritte ausführlich umzusetzen. Fange mit ein oder zwei Schritten an und probiere weitere aus, wenn Du merkst, dass sie dir guttun. Ein paar mehr Minuten mehr am Morgen können Dir später am Tag viel Zeit einsparen, wenn Du effizienter, zielgerichteter und gelassener bist.
1. Früh aufstehen
Das Ayurveda empfiehlt, vor oder mit der Sonne aufzustehen, genaugenommen vor sechs Uhr morgens, denn von zwei bis sechs Uhr ist der Körper in der Vata-Phase und die macht uns das Aufstehen viel leichter. Ab sechs Uhr dominieren die Körperfunktionen, die zur Kapha-Konstitution zählen, und wir kommen nur schwer und träge in die Gänge.
2. Mundhygiene
Wenn wir schlafen, hat unser Körper Zeit für alles, für das ihm tagsüber kaum Zeit bleibt: Die Verarbeitung der Geschehnisse vom Tag, die Heilung und die Entgiftung. Das Ayurveda empfiehlt darum morgens ein ganzheitliches Reinigungsprogramm (Dinacharya), um den Ballast (Ama), der sich über Nacht vor allem auf der Zunge angesammelt hat, auszuleiten. Nachts produziert der Körper wenig Speichel. Gifte und Bakterien können sich leichter ansammeln und sind mit für den mitunter unangenehmen Morgenatem verantwortlich.
Zungenschaben
Die Reinigung des Mundes beginnt am besten mit dem Zungenschaben. Dazu kann man spezielle Zungenschaber nutzen oder alternativ einen kleinen Löffel, mit dessen Katen man die Zunge sanft von der Wurzel bis zur Spitze abstreicht.
Ölziehen
Das Spülen des Mundes mit Öl soll die restlichen Ablagerungen im Mund binden, Zähne, Zahnfleisch und die Kaumuskulatur stärken. Traditionell wird Sesamöl verwendet, heutzutage nutzen viele Menschen Kokosöl.
Anleitung: 1 EL Öl in den Mund nehmen, 5 bis 20 Minuten im Mund hin und her bewegen, kauen und durch die Zahnzwischenräume ziehen. Anschließend in ein Papiertuch spucken und im Müll entsorgen. Ölziehen (Gandhusha) gilt als reinigend und entzündungshemmend.
Manche Menschen bevorzugen es, die Zähne vor dem Ölziehen zu putzen, viele putzen sich die Zähne danach, um so auch die letzten Ölreste aus dem Mund auszuleiten.
3. Warmes Wasser trinken
Ein bis zwei Gläser warmes Wasser auf nüchternen Magen regen das Verdauungsfeuer (Agni), den Stoffwechsel und den Stuhlgang an. Das spült den Körper von innen und aktiviert ihn gleichzeitig. Wer morgens besonders schwer in die Gänge kommt, kann dem Wasser noch etwas belebenden Ingwer, Kurkuma oder ein paar Spritzer Zitronensaft hinzugeben.
4. Körpermassage
Wasserlösliche Gifte können wir z.B. über den Urin ausscheiden, Fettlösliche gehen u.a. über die Haut. Reibt man die Haut mit Ölen 15-30 Minuten ein, können sich die Fette darin lösen und anschließend mit Seife abduschen.
Die (Selbst-)Massage mit Öl (Abhyanga Massage) ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Morgenroutine. Sie aktiviert den Körper, regt die Durchblutung und die Entgiftung an. Dazu versorgen die Öle die Haut mit guten Nährstoffen. Mit welchem Öl man sich am besten einreibt hängt vom Dosha-Typ ab:
- Vata: Sesamöl und Mandelöl
- Pitta: Sonnenblumenöl und Kokosöl
- Kapha: Senföl und Sonnenblumenöl
- Für alle Typen: Jojobaöl
5. Yoga, Meditation oder Atemübungen
Um die Trägheit des Kapha-Dosha am Morgen auszugleichen, hilft Bewegung wie Yoga sowie Atemübungen (Pranayama). Sie aktivieren sanft die Nerven, Muskeln und das Herz-Kreislauf-System. Ein besserer Blutfluss unterstützt die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie den Abtransport von Abfallstoffen.
Yoga, Meditation und Atemübungen stärken zudem den Fokus und die Konzentration.
Geist und Körper sind nun vollständig wach und bereit für den Tag!
6. Warmes Frühstück
Essen liefert Energie. Da zwischen sechs und zehn Uhr das Kapha-Dosha dominant ist, ist die Verdauung noch recht schwach. Ein Frühstück soll nach dem Ayurveda darum zwar nährend und stärkend sein, aber gleichzeitig auch leicht verdaulich. Kaltes Müsli oder Vollkornbrot sind darum weniger geeignet. Das Ayurveda empfiehlt warme Speisen wie Gewürz-Porridge (warmer Getreidebrei mit Gewürzen und wer mag: gedünsteten Früchten). Die sind leicht verdaulich, wärmen das Herzchakra und bringen die gute Laune.
Wie zu Beginn geschrieben: Die ayurvedische Morgenroutine ist sehr ausführlich. Fange gerne erstmal klein an und teste, was sich für Dich gut anfühlt. Wenn Du morgens mehr Energie und Lebensfreude verspürst, fällt das Erweitern des Morgenrituals ganz leicht.
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