Mit Basenfasten den Körper entlasten
Essen und gleichzeitig Fasten? Das hört sich zunächst widersprüchlich an, ist es beim Basenfasten mit Obst und Gemüse aber nicht. Denn dem basischen Fasten liegt ein anderes Verständnis vom Fasten vor. Hier geht es grundsätzlich darum, den Körper zu ”entsäuern”, also von überschüssigen Säuren zu befreien und so zu entlasten. Während dieser sanften Fastenmethode sind ausschließlich pflanzliche Lebensmittel erlaubt – mit dem Ziel, mehr Energie und Lebensfreude zu gewinnen. Das Basenfasten ist sehr alltagsfreundlich, lässt sich aber auch wunderbar in Form einer begleiteten Fastenkur durchführen. Hier klären wir ein paar grundsätzliche Fragen rund ums Basenfasten.
Inhalte im Überblick
- Was ist Basenfasten?
- Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
- Basenfasten: die optimale Vorbereitung
- Darmreinigung zum Fastenstart
- Basenfasten: Welche Lebensmittel darf ich essen?
- Welche Lebensmittel sind beim Basenfasten tabu?
- Basenfasten: Drei Mahlzeiten am Tag sind erlaubt
- Was darf ich beim Basenfasten trinken?
- Nebenwirkungen beim Basenfasten
- Für wen ist Basenfasten geeignet und ungeeignet?
- 10 Tipps für ein erfolgreiches Basenfasten
- Nach dem Basenfasten: die 80 zu 20 Regel
- Basische Ernährung und das Konzept der ”Übersäuerung”
Was ist Basenfasten?
Das Basenfasten ist eine vergleichsweise milde Form des Fastens, denn Du darfst jederzeit feste Nahrung zu Dir nehmen. Jedoch nur Lebensmittel, die im Körper nicht sauer wirken: basische Lebensmittel, also pflanzliche Lebensmittel. Säurebildende Lebensmittel werden hingegen komplett weggelassen: tierische Produkte wie Fleisch, Fisch und Käse. Denn bei ihrer Verstoffwechselung entstehen im Körper Säuren. Wenn das Säuren-Basen-Gleichgewicht stimmt, kann unser Organismus problemlos damit umgehen. Doch durch unseren hektischen Lebensstil und die moderne Ernährung mit vielen Fertigprodukten nehmen wir oft mehr Säurebildner zu uns, als uns guttut.
Das Konzept der Übersäuerung
In der Alternativmedizin gibt es dazu das Konzept der Übersäuerung. Beim gesunden Menschen befindet sich das Säure-Basen-Verhältnis im Gleichgewicht. Wenn wir jedoch auf Dauer zu viele säurebildende Lebensmittel zu uns nehmen, verschiebt sich die Balance in Richtung Säuren. Eine säurebildende Ernährung kann auch die Puffersysteme im Bindegewebe überlasten. Es spielt eine wichtige Rolle im Körper, weil es als ”Zwischenlager” für verschiedene Stoffe dient, einschließlich überschüssiger Säuren. Eine säurebildende Ernährung kann unter anderem dazu führen, dass es im Bindegewebe zu einem stoffwechselungünstigem, eher sauren Milieu kommen kann, sodass das Bindegewebe an Elastizität verlieren und verhärten könnte.
Basenfasten unterstützt die Entgiftung
Beim Basenfasten wird für ein bis zwei Wochen komplett auf säurehaltige Lebensmittel verzichtet. Weil nun keine “belastenden” Nahrungsmittel mehr zugeführt werden, kann der Körper mit der Entgiftung beginnen, sprich: mit dem Abtransport eingelagerter Schadstoffe. Auch sonst scheidet unser Körper fortwährend Giftstoffe über unsere Verdauung und den Schweiß aus. Auch die Leber besitzt ein komplexes Entgiftungssystem. Beim Basenfasten geht es darum, die körpereigenen Entgiftungs- und Ausscheidungsprozesse zu unterstützen. Dieses sanfte Fasten wird vor allem in der Alternativmedizin eingesetzt, um gesundheitlichen Beschwerden vorzubeugen oder bestehende körperliche oder psychische Symptome zu lindern.
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Der Säure-Basen-Haushalt bezeichnet die Regulation des pH-Werts im Körper, die notwendig ist, um ein Gleichgewicht zwischen sauren und basischen (alkalischen) Substanzen zu gewährleisten. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt beim Menschen ist wichtig, um den pH-Wert des Blutes (7,4) stets nahezu konstant zu halten. Dabei misst der pH-Wert die Konzentration von positiven Wasserstoff-Ionen. pH-Werte von 1 bis 7 werden als Säuren, pH-Werte von 7 bis 14 werden als Basen bezeichnet. Eine Lösung mit einem pH-Wert von 7 gilt als neutral.
Das Säure-Basen-Gleichgewicht beim Menschen wird etwa über die Atmung (Abatmung von Kohlenstoffdioxid durch die Lunge) und die Ausscheidung von Urin reguliert. Darüber hinaus gibt es weitere Puffersysteme im Körper, die einen Überschuss von positiven Wasserstoff-Ionen neutralisieren. In der Alternativmedizin spielt auch das Bindegewebe als ”Pufferzone” eine wichtige Rolle, weil es überschüssige Säuren speichern kann.
Basenfasten: die optimale Vorbereitung
Um die Ernährungsumstellung zu erleichtern, gehört etwas Planung dazu. Auch ist es wichtig, sich mental darauf einzustellen, für eine gewisse Zeit auf gewohnte Lebensmittel zu verzichten, wie etwa den geliebten Käse. Beschäftige Dich gedanklich damit, welche basenbildenden Lebensmittel in den kommenden Tagen auf Deinem Teller landen und stelle Dir die positiven Auswirkungen auf Deinen Körper vor. Idealerweise nimmst Du Dir für die ein- oder zweiwöchige Zeit einen Basenfasten-Urlaub. Ruhe und Muße helfen Deinem Körper und Deiner Seele, Heilungsprozesse anzustoßen.
Auf Kaffee verzichten
Cappuccino-Fans und Kaffeeliebhaber müssen jetzt ganz stark sein. Für einen optimalen Start ins Basenfasten empfiehlt es sich, drei Tage vorher auf alle koffeinhaltigen Getränke zu verzichten. Sonst besteht nämlich die Gefahr, dass Du Deine Fastenkur mit Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen beginnst. Schlechte Laune inklusive. Auch Genussmittel wie Alkohol und Nikotin sollten tabu sein.
Zeit fürs Basenfasten einplanen
Eine bis zwei Wochen solltest Du für die Kur einplanen. Am besten nimmst Du Dir für diese Zeit Urlaub oder Du quartierst Dich in einem Basenfasten-Hotel ein. In der Gruppe und unter fachlich qualifizierter Anleitung fällt die Umstellung auf gesunde Lebensmittel oft leichter. Und Du bekommst eine Rundum-sorglos-Paket. Außerdem tut es generell gut, sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Leidest Du unter einer chronischen Erkrankung, solltest Du ärztliche Rücksprache halten, ob Du fasten darfst. Bei schwereren Erkrankungen ist es in jedem Fall empfehlenswert, das Fasten unter professioneller Aufsicht (Kurhotel, Ärztin, Arzt, Heilpraktiker:in) durchzuführen.
Darmreinigung zum Fastenstart
Darmreinigung zum Fastenstart
Die Darmreinigung ist fester Bestandteil einer Fastenkur: Sie ist der erste Schritt, um den innerlichen ”Großputz” einzuläuten. Beim traditionellen, klassischen Fasten (nach Buchinger) wird am ersten Tag ein Abführmittel eingenommen und der Darm vollständig geleert. Im Anschluss daran folgen dann die entsprechenden Fastentage. Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Wenn Du den Darm ganz sanft reinigen möchten, kannst Du unter den Klassikern der abführend wirkenden Hausmitteln wählen: Flohsamenschalen, Leinsamen oder ganz neu Lax plum (fermentierte grüne Pflaume).
Diese Lebensmittel enthalten besonders viele Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit anregen und so die Verdauung fördern. Dazu musst Du reichlich Wasser trinken. Nur so quellen diese Hausmittel im Darm stark auf, vergrößern das Stuhlvolumen und sorgen für einen hervorragenden “Rohrputz-Effekt”. Für diese sanfte Abführmethode zweimal täglich einen Teelöffel geschroteter Leinsamen in lauwarmes Wasser geben und trinken – auch gerne schon in der Vorbereitungszeit auf das Fasten. Im Verlauf des Tages dann weiterhin auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Bei der Darmreinigung verliert der Körper viel Flüssigkeit! Wasser und ungesüßte Tees sind ideal.
Weitere Methoden der Darmreinigung
Neben den klassischen Hausmitteln wie Flohsamenschalen und Co. kannst Du eine Darmreinigung auch mit folgenden Methoden durchführen:
- Einläufe (Irrigatoren, Klistiere): Die benötigten Utensilien kannst Du in einer Apotheke kaufen. Mit einem Einlauf wird Flüssigkeit in den After eingeführt, um die Darmtätigkeit anzuregen.
- Abführmittel (Glaubersalz, Bittersalz): Die Einnahme von Abführmitteln (Laxantien) erfolgt oral. Du löst das Mittel in etwas Wasser auf und trinkst es dann.
- Professionelle Darmreinigung mit Einlauf (Colon-Hydro-Therapie): Wird von Heilprakter:innen durchgeführt. Bei dieser Methode wird der Dickdarm mit warmen Wasser gespült und so zur Entleerung angeregt.
Basenfasten: Welche Lebensmittel darf ich essen?
Zum Start solltest Du alle benötigten basischen Lebensmittel im Haus haben. Das Anlegen eines Vorrats erleichtert Dir im Alltag, Deine Kur durchzuführen.
Basische Lebensmittel für den Vorrat
Für den Vorrat eignen sich diese Lebensmittel (frische Kräuter kannst Du z. B. auf der Fensterbank ziehen):
- Kräuter (Basilikum, Rosmarin, Salbei, Oregano)
- Gewürze (Pfeffer, Chili sowie Gewürzmischungen, z. B. Curry)
- Trockenfrüchte (Apfelringe, Aprikosen, Feigen)
- Sprossen (z. B. Alfala- und Mungobohnensprossen)
- Basische Süßmittel (Apfel- und Birnenkraut, Agaven- oder Birnendicksaft)
- Samen (Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Leinsamen)
- Kalt gepresste Öle (Olivenöl, Walnussöl, Kürbiskernöl, Leinöl)
- Getränke (stilles Wasser, Kräutertee, verdünnte ungezuckerte Obstsäfte, Gemüsesäfte und -brühe
Basische Lebensmittel frisch kaufen: Obst
Obst und Gemüse sind frisch gepflückt aus regionalem, möglichst Bio-Anbau am wertvollsten. Bevorzuge reifes Obst, es hat den höchsten Nährstoffgehalt. Das ist grundsätzlich wichtig für eine gesunde Ernährung. Hier folgt eine Auswahl der wichtigsten basischen Obstsorten:
- Kernobst (z. B. Äpfel, Birne, Quitte)
- Steinobst (z. B. Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen, Kirschen, Pflaumen, Mango)
- Bananen
- Ananas
- Beeren (wie Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren)
- Melonen
- Weintrauben
- Feigen und frische Datteln
- Zitrusfrüchte (wie Zitrone, Orangen, Limette)
Basisches Gemüse: frisch am besten
Wie beim Obst hast Du eine große Auswahl an leckerem Gemüse. Such Dir einfach Dein Lieblingsgemüse aus und stelle daraus basische Mahlzeiten zusammen:
- Blattsalate (z. B. Endivien, Feldsalat, Rucola)
- Kohl (z. B. Blumenkohl, Brokkoli, Wirsing)
- Pilze (z. B. Champignons, Pfifferlinge, Austernpilze, Steinpilz, Trüffel, Shiitake, Morcheln)
- Rüben (z. B. Karotten, Rote Rüben, Mairübchen, Rote Bete, Schwarzwurzeln)
- Spinat
- Kartoffeln
- Sommergemüse (z. B. Radieschen, grüne Bohnen, Gurken, Tomaten, Paprika, Erbsen, Zucchini, Zuckerschoten, Auberginen)
- Sellerie
- Alle Kürbissorten
- Pastinaken
- Süßkartoffeln
- Knoblauch
- Frühlingszwiebeln und Zwiebeln
Welche Lebensmittel sind beim Basenfasten tabu?
Um folgende Lebensmittel solltest Du beim Basenfasten einen großen Bogen machen: Alle tierischen Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Käse, Eier sowie Fertiggerichte und zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke sind tabu. Das gilt ebenfalls für Alkohol und Kaffee.
Auch auf proteinhaltige Pflanzen solltest Du während Deiner Fastenzeit verzichten.
Dazu zählen: Getreide wie Brot, Getreideflocken oder Reis (auch Vollkornprodukte wie ungekeimte Haferflocken, denn diese wirken leicht sauer) und Hülsenfrüchte, z. B. Linsen, Kichererbsen, Bohnen.
Basenfasten: Drei Mahlzeiten am Tag sind erlaubt
In den folgenden sieben bis 14 Tagen isst Du nur basenreiche Lebensmittel. Du darfst drei Mahlzeiten am Tag verzehren, zwischen denen Du idealerweise nicht snackst. Es gibt eine Vielzahl an basischen Rezepten mit Obst und Gemüse. Und so könnte ein köstlicher Fastentag aussehen.
Basenfasten: Frühstück
Frisch, vitaminreich und lecker: Basisches Obst ist ein perfekter Start in den Tag. Um diese Zeit sind Bananen und Co. sehr bekömmlich und spenden durch ihren Fruchtzuckeranteil Energie für den Tag. Du kannst Dir aus Deinem Lieblingsobst ein leckeres Müsli zusammenstellen. Da Haferflocken und Nüsse nicht basisch wirken, kannst Du für Dein Müsli in der Basenfasten-Zeit auf Erdmandeln (gemahlen oder Flocken) oder frische Walnüsse zurückgreifen.
Köstlich schmecken auch Smoothies aus verschiedenen Gemüse- oder Obstsorten. Einfach Obst und Gemüse nach Belieben mit etwas Wasser im Mixer pürieren. Frische Kräuter wie Minze oder Zitronenmelisse sorgen für einen zusätzlichen Aroma-Kick. Smoothies und auch frisch gepresste Säfte versorgen Dich bereits am Morgen mit vielen wichtigen Nährstoffen.
Das Mittagessen
Für das Mittagessen sind knackige Salate ideal. Zu dieser Tageszeit wird Rohkost besonders gut vertragen. Kombiniere Deine Lieblingssalate, etwa Feldsalat, Chicorée, Endiviensalat oder Lollo Bianco, mit Gemüse Deiner Wahl: Tomaten, Paprika oder Champignons. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt!
Als gesunde Sattmacher im Salat haben sich Samen wie Sonnenblumenkerne oder Pinienkerne und Nüsse wie Walnüsse bewährt. Dazu noch ein wohlschmeckendes, kaltgepresstes Öl wie Kürbiskernöl, frische Kräuter und Pfeffer. Salz kannst Du übrigens wunderbar durch das basenreiche Sesamsalz (Gomasio) ersetzen. Ein paar Spritzer Apfelessig oder etwas Zitronensaft setzen säuerliche Akzente. Fertig ist der köstliche Salat.
Du isst lieber warm? Dann kannst Du zum Mittagessen ein warmes Gericht aus Kartoffeln und gegartem Gemüse wie Möhren, Zucchini und Zwiebeln genießen. Auch Suppen und Eintöpfe mit verschiedenen Gemüsesorten bieten sich zum Mittagessen an.
Das Abendessen
Für das Abendessen ist beim Basenfasten nur eine leichte Gemüsemahlzeit vorgesehen. Sie sollte möglichst vor 18 Uhr eingenommen werden, um den Stoffwechsel zur Nacht nicht so arg zu belasten. Salate sind zum Abendbrot weniger gut geeignet, weil sie für die meisten dann schwer verdaulich sind. Stattdessen bietet sich eine leichte Suppe oder Gemüse aus dem Ofen an.
Was darf ich beim Basenfasten trinken?
Das Trinken ist beim Basenfasten wie bei jeder anderen Fastenkur extrem wichtig, um die Ausscheidung und das Entgiften zu unterstützen. Zweieinhalb bis drei Liter dürfen es gerne sein. Das Angebot an Getränken während der Fastenkur beschränkt sich allerdings auf stilles Wasser (gern mit einem Spritzer Zitrone), ungesüßte Kräutertees (spezielle Fasten- oder Basentees, Ingwertee) sowie verdünnte Obst- und Gemüsesäfte.
Wichtig: Bitte nur außerhalb der Mahlzeiten trinken. Nimmst Du Wasser mit den Mahlzeiten auf, können die Verdauungsenzyme nicht so gut wirken, da der Speisebrei sehr stark verdünnt wird.
Nebenwirkungen beim Basenfasten
Beim Basenfasten können, müssen aber nicht körperliche oder seelische Veränderungen auftreten. Es kommt sehr darauf an, wie groß der Unterschied zur üblichen Ernährung ist. Wer es z. B. nicht gewohnt ist, viel Obst und Gemüse zu essen, kann bei einer Basenfasten-Kur durchaus unter Blähungen, Durchfall oder Verstopfung leiden. Auch ungewohnte Rohkost kann zu Verdauungsbeschwerden und Bauchgrummeln führen.
Wer empfindlich ist, sollte rohes Gemüse und Obst ab 14 Uhr nicht mehr verzehren oder spätestens am Abend darauf verzichten. Übrigens bevorzugt auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gekochte Speisen. Sie gelten bekömmlicher als rohes Essen, welches nach der TCM-Vorstellung das Verdauungsfeuer unnötig belastet. Natürlich ist gegen einen knackigen Salat nichts einzuwenden, den aber lieber mittags verzehren.
Für wen ist Basenfasten geeignet?
Grundsätzlich ist Basenfasten für alle Menschen geeignet, die gerne gesund leben möchten und ihr Wohlbefinden stärken wollen. Denn in der Regel essen die meisten nicht die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen fünf Obst- und Gemüseportionen am Tag. Da beim Basenfasten ausschließlich Pflanzen verzehrt werden, kann es ein Startschuss sein für eine gesündere, langfristige Ernährungsumstellung zu einer pflanzenbasierten Kost.
Auch sind beim Basenfasten Fertiggerichte tabu, sie stecken meist voller Zusatzstoffe, versteckten Fetten und Zucker. Darauf eine Zeitlang – oder langfristig – zu verzichten, bedeutet einen echten Gesundheitsgewinn für unseren Körper. Gleichzeitig kann Basenfasten helfen, Reparatur- und Regenerationsprozesse anzustoßen sowie einen gesunden Stoffwechsel zu unterstützen.
Für wen ist Basenfasten nicht geeignet?
Für folgende Gruppen ist das Basenfasten nicht empfehlenswert:
- Menschen mit Essstörungen
- Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen (oder nur unter ärztlicher Aufsicht)
- Personen mit Leber- und Nierenkrankheiten
- Senior:innen
- Jugendliche
- Schwangere und stillende Frauen (sie haben einen erhöhten Proteinbedarf)
- Kinder
10 Tipps für ein erfolgreiches Basenfasten
Wenn Du es schaffst, nimm Dir Zeit für das Fasten. Nicht nur, um über den Wochenmarkt zu schlendern und Deine Einkäufe zusammenzustellen, sondern auch um gemütlich zu kochen und diese Zeit für Dich zu genießen. Es reichen schon Kleinigkeiten für ein erfolgreiches Basenfasten:
- Iss langsam und kaue gründlich. So kannst Du Dein Essen im wahrsten Sinn des Wortes länger auskosten und bereitest es optimal für die Verdauung im Magen vor.
- Mixe nicht zu viele Gemüse- und Obstsorten in einer Mahlzeit. Weniger ist mehr und besser bekömmlich.
- Die meisten greifen routinemäßig zu ihrem Standardobst und -Gemüse. Nutze die Zeit, um neue Sorten wie Chicorée zu entdecken. Das macht Spaß und bringt Abwechslung in Deinen Speiseplan.
- Zu Beginn der Umstellung auf ballaststoffreiche Kost können vermehrt Blähungen auftreten. Abhilfe gegen lästige Darmwinde schaffen Kräutertees mit Kümmel, Anis und Fenchel – oder eine sanfte Bauchmassage.
- Sorge in der Zeit des Fastens gut für Dich: Gehe spazieren, lies ein gutes Buch und verbringe Zeit in der Natur. Versuche, Stress ganz bewusst zu vermeiden.
- Komm in Bewegung! Erlaubt ist auch hier, was Dir gefällt: Nordic Walking, Schwimmen, Wassergymnastik, Yoga oder Radeln oder Tennis. Jede Form von Sport unterstützt den Körper bei der Entschlackung und Entgiftung.
- Wer mag, kann während der Fastenkur unterstützend auch ein Basenpulver zur Entsäuerung einsetzen (Basentherapie).
- Die Entgiftung und Entschlackung kann auch gut durch Saunabesuche und Massagen (etwa durch den Partner oder die Partnerin) optimiert werden.
- Mit basischen Badezusätzen kannst Du die Kur im heimischen Badezimmer unterstützen. Während Du entspannt in der Wanne liegst, nimmt Dein Körper die basischen Mineralien über die Haut auf.
- Such Dir Gleichgesinnte. Mit Freund:innen oder in einer Gruppe zu fasten, motiviert und verbessert die Erfolgsaussichten. Tipp: Frage bei Deiner Krankenkasse nach, ob sie sich an den Kosten einer ambulanten Basenfasten-Kur beteiligt. Viele Kassen zahlen einen Zuschuss. Dafür benötigst Du in der Regel ein ärztliches Attest, das die Notwendigkeit einer Kur bestätigt.
Nach dem Basenfasten: die 80 zu 20 Regel
Für eine ausgewogene Ernährung kannst Du nach Deiner Fastenkur wieder proteinreiche Lebensmittel in Deinen Speiseplan einbauen. Wenn Du Dich im Alltag weiterhin weitgehend basisch ernähren möchtest, kannst Du Dir an eine einfache Faustregel merken: 80 Prozent der Lebensmittel sollten basenbildend sein, die restlichen 20 Prozent dürfen aus säurebildenden Lebensmitteln wie Milch, Fisch und Fleisch bestehen. Im Prinzip kehrst Du auf diese Weise das klassische Hauptmahlzeit-Beilagen-Verhältnis um. Leckeres Gemüse und Obst sind die Hauptmahlzeit, als Beilage eignen sich eiweißreiche Lebensmittel wie Fisch. Wobei Du Gemüse den Vorzug geben solltest, weil Obst mehr Zucker enthält und schneller verstoffwechselt wird: Hält also nicht so lange satt.
Die wunderbare Vielfalt von Gemüse
Karotten und Co. eignen sich zudem besser für herzhafte Gerichte und lassen sich vielfältig zubereiten. Du kannst Gemüse schmoren, grillen, backen, dämpfen oder als knackige Rohkost genießen. Je naturbelassener, desto höher ist der basische Wert. Wenn Du es außerdem schaffst, auf Alkohol, Nikotin, Zucker und Fertigprodukte zu verzichten oder zumindest stark einzuschränken, hilfst Du Deinem Körper bei der Verdauung und unterstützt allgemein seine Entgiftung und Entsäuerung.
Basische Ernährung und das Konzept der ”Übersäuerung”
Auf lange Sicht kann eine Übersäuerung zu diversen gesundheitlichen Beschwerden wie Müdigkeit und einer Übersäuerung des Gewebes und damit zu einer Bindegewebsschwäche führen. Eine stark auf tierischen Eiweißen basierende Kost gilt allgemein als ungesund und als Risikofaktor für ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen. Anzeichen für eine Übersäuerung des Körpers können sein:
- Übergewicht
- Allergien
- Asthma
- Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck
- Gelenkprobleme (z. B. Schmerzen, Osteoporose, Rheuma, Gicht)
- Autoimmunerkrankungen
- Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
- Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Durchfall, Blähungen, etc.)
- Chronische Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Reizdarm
- Häufige Migräne bzw. Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen, Nackenschmerzen
- Hautprobleme (Neurodermitis, unreine Haut, Akne)
- Vitalstoffmangel
- Wechseljahrsbeschwerden und PMS (Prämenstruelles Syndrom)
- Stimmungsschwankungen
- Unruhezustände bis hin zu Angst- und Panikzuständen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schlafstörungen
- Osteoporose
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
Aus naturheilkundlicher Sicht kann das Fasten mit basischen Lebensmitteln bzw. die Umstellung auf eine basenorientierte Ernährungsweise zu deutlichen Verbesserungen der Symptome führen.


